BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Rekordzuwachs an neuen Solaranlagen im vergangenen Jahr schließt Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) stärkere Fördereinschnitte als bisher geplant nicht aus. Bei Branchengesprächen in der übernächsten Woche gehe es auch um eine weitere Verstetigung von Förderanpassungen, sagte Röttgen in Berlin. Im Dezember war eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von 3000 Megawatt gemeldet worden - so viel wie nie zuvor in einem Monat. Insgesamt gingen nach dem bisherigen Rekordjahr 2010 (7400 Megawatt) 2011 Solaranlagen mit einer Leistung von 7500 Megawatt neu ans Netz.
Röttgen verfolgt bisher das Modell eines 'atmenden Deckels'. Geht eine bestimmte Anzahl neuer Anlagen ans Netz, sinkt automatisch die Förderung - für Sonnenstrom gibt es zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien Vergütungen, die deutlich über den Marktpreisen liegen. Den Aufschlag zahlen die Verbraucher über den Strompreis. Seit Januar gibt es mit 24,43 Cent je Kilowattstunde für Solaranlagen auf dem Hausdach 15 Prozent weniger Förderung als noch im Dezember - daher auch der 'Schlussverkauf' Ende 2011.
Im Juli wird die Förderung um weitere 12 bis 15 Prozent sinken. Röttgen betont, bis 2013 wird die Vergütung seit Beginn der Amtszeit der schwarz-gelben Koalition um mehr als 50 Prozent gesunken sein. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hält das nicht für ausreichend: Er fordert eine Begrenzung des Zubaus auf 1.000 Megawatt pro Jahr. Denn da durch eine Überschwemmung des Marktes mit billigen Solarmodulen aus China der Preis rasant fällt, drohen die Kosten für die Verbraucher aus dem Ruder zu laufen. Die Förderung wird gemäß des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) garantiert für 20 Jahre gezahlt.
Der Solarboom wird damit zu einer Belastung bei der Energiewende, denn nur die Solarförderung dürfte 2011 rund acht Milliarden Euro der Ökovergütungen gefressen haben - der Sonnenstrom steuerte aber nur drei Prozent der Stromproduktion bei. Angesichts der immer noch hohen Förderung könnte bei einem weiterhin so starken Zuwachs die Belastung für die Verbraucher bei den Strompreiskosten übermäßig steigen, fürchten Wirtschaftspolitiker von Union und FDP. Die Fraktionschefs haben Röttgen aufgefordert, bis 25. Januar ein Konzept vorzulegen, wie ausufernden Solarstromkosten vorgebeugt werden könnte.
Röttgen betonte: 'Der Erfolg der Energiewende hängt an Berechenbarkeit und Verlässlichkeit. Vorschnelle, hektische Reaktionen und Diskussionen verunsichern.' Er machte auch die Forderungen nach einer Obergrenze für den Dezember-Boom verantwortlich. 'Entscheidend ist, dass die Diskussion um einen absoluten Deckel bei der Vergütung im Dezember zu erheblicher Verunsicherung und damit zu 'Schlusskaufreaktionen' geführt hat', sagte der Minister. 'Die Bürgerinnen und Bürger haben befürchtet, die Vergütung könne über kurz oder lang ganz eingestellt werden.'/ir/DP/zb
Röttgen verfolgt bisher das Modell eines 'atmenden Deckels'. Geht eine bestimmte Anzahl neuer Anlagen ans Netz, sinkt automatisch die Förderung - für Sonnenstrom gibt es zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien Vergütungen, die deutlich über den Marktpreisen liegen. Den Aufschlag zahlen die Verbraucher über den Strompreis. Seit Januar gibt es mit 24,43 Cent je Kilowattstunde für Solaranlagen auf dem Hausdach 15 Prozent weniger Förderung als noch im Dezember - daher auch der 'Schlussverkauf' Ende 2011.
Im Juli wird die Förderung um weitere 12 bis 15 Prozent sinken. Röttgen betont, bis 2013 wird die Vergütung seit Beginn der Amtszeit der schwarz-gelben Koalition um mehr als 50 Prozent gesunken sein. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hält das nicht für ausreichend: Er fordert eine Begrenzung des Zubaus auf 1.000 Megawatt pro Jahr. Denn da durch eine Überschwemmung des Marktes mit billigen Solarmodulen aus China der Preis rasant fällt, drohen die Kosten für die Verbraucher aus dem Ruder zu laufen. Die Förderung wird gemäß des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) garantiert für 20 Jahre gezahlt.
Der Solarboom wird damit zu einer Belastung bei der Energiewende, denn nur die Solarförderung dürfte 2011 rund acht Milliarden Euro der Ökovergütungen gefressen haben - der Sonnenstrom steuerte aber nur drei Prozent der Stromproduktion bei. Angesichts der immer noch hohen Förderung könnte bei einem weiterhin so starken Zuwachs die Belastung für die Verbraucher bei den Strompreiskosten übermäßig steigen, fürchten Wirtschaftspolitiker von Union und FDP. Die Fraktionschefs haben Röttgen aufgefordert, bis 25. Januar ein Konzept vorzulegen, wie ausufernden Solarstromkosten vorgebeugt werden könnte.
Röttgen betonte: 'Der Erfolg der Energiewende hängt an Berechenbarkeit und Verlässlichkeit. Vorschnelle, hektische Reaktionen und Diskussionen verunsichern.' Er machte auch die Forderungen nach einer Obergrenze für den Dezember-Boom verantwortlich. 'Entscheidend ist, dass die Diskussion um einen absoluten Deckel bei der Vergütung im Dezember zu erheblicher Verunsicherung und damit zu 'Schlusskaufreaktionen' geführt hat', sagte der Minister. 'Die Bürgerinnen und Bürger haben befürchtet, die Vergütung könne über kurz oder lang ganz eingestellt werden.'/ir/DP/zb