(Neu: Analysten, Details)
AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der niederländische Elektronikkonzern Philips zeigt sich von der Geschäftsentwicklung im vierten Quartal enttäuscht. Die Schwäche in Europa habe sowohl das Gesundheitsgeschäft als auch die Preisentwicklung im Lichtgeschäft für Konsumenten belastet, sagte der seit Frühjahr 2011 amtierende Konzernchef Frans van Houten am Dienstag. Für das vierte Quartal rechnet er nun mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis (EBITA) dürfte bei rund 500 Millionen Euro liegen. Gemessen am Umsatz entspreche dies einer Marge von rund sieben bis acht Prozent. Philips-Aktien brachen in einem sehr festen Markt zeitweise um sieben Prozent ein. Gegen Mittag lag das Minus noch bei knapp 4,5 Prozent. Doch auch damit waren die Titel schwächster Wert im Eurostoxx 50.
Der Ausblick sei enttäuschend und habe die Markterwartungen verfehlt, sagte DZ Bank-Analyst Thomas Maul. Er überprüfe seine bisherige Kaufempfehlung und den fairen Wert. Analyst Olivier Esnou vom französischen Bankhaus Exane BNP Paribas äußerte sich ebenfalls negativ. Die jüngsten Warnungen von der Konkurrenz hätten zwar bereits Risiken erkennen lassen. Er sei aber trotzdem von einem besseren Abschneiden der Gesundheitssparte ausgegangen. 'Das Europageschäft muss wohl durch die Bank weg schwach gewesen sein', sagte der Experte. Die hohen Erwartungen der Niederländer mit Blick auf das Dezember-Geschäft seien unangebracht gewesen.
Trotz der enttäuschenden Entwicklung im vierten Quartal zeigte sich Philips-Chef Van Houten aber zuversichtlich, die Mittelfristziele für 2013 zu erreichen.Van Houten hatte den Konzernumbau nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal forciert und den Abbau von rund 4.500 Stellen angekündigt. Die Gesellschaft peilt mittelfristig ein Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent an. Beim Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen (EBITA) werden zehn bis zwölf Prozent angestrebt.
FERNSEHGESCHÄFT AUSGEKLAMMERT
Bei den genannten Zahlen werde das Fernsehgeschäft nicht berücksichtigt, hieß es. Die Abgabe des problematischen Geschäfts an den chinesischen Partner TPV hatte sich zuletzt verzögert. Erst mit Ablauf des ersten Quartals 2012 werde die Ausgliederung in ein Gemeinschaftsunternehmen mit TPV klappen, hieß es Anfang November. Eigentlich wollten die Niederländer das seit langem verlustreiche Sorgenkind schon Ende 2011 losschlagen. Schwierige Verhandlungen verzögerten den Schnitt. Der Konkurrent des deutschen Konzerns Siemens will seine Bilanz am 30. Januar veröffentlichen.
Im Gesundheitsgeschäft dämpfte Philips die Umsatzerwartungen für das vierte Quartal trotz einer starken Entwicklung in den USA. Grund seien schwache Umsätze in Europa. Insgesamt geht der Konzern für dieses Geschäftsfeld nun von einem Umsatzwachstum im vierten Quartal im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Im Lichtgeschäft peilt Philips ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Ein niedriges einstelliges Wachstum erwartet Philips auch für das Geschäft mit Konsumelektronik.
AUCH SIEMENS DÄMPFT ERWARTUNGEN
Auch Siemens Finanzvorstand Jo Kaeser dämpfte in einem Interview die Erwartungen. Der Manager sagte, die bislang angestrebten Jahresziele seien 'ambitioniert'. Ein Börsianer betonte, ihm gefalle diese Aussage nicht. Sie klinge wie eine leichte Gewinnwarnung und zeige, dass die Schwierigkeiten seit November wohl zugenommen haben. Siemens-Aktien standen ebenfalls unter Druck und gaben in einem sehr festen Marktumfeld 1,33 Prozent nach./jha/she/tw
AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der niederländische Elektronikkonzern Philips
Der Ausblick sei enttäuschend und habe die Markterwartungen verfehlt, sagte DZ Bank-Analyst Thomas Maul. Er überprüfe seine bisherige Kaufempfehlung und den fairen Wert. Analyst Olivier Esnou vom französischen Bankhaus Exane BNP Paribas äußerte sich ebenfalls negativ. Die jüngsten Warnungen von der Konkurrenz hätten zwar bereits Risiken erkennen lassen. Er sei aber trotzdem von einem besseren Abschneiden der Gesundheitssparte ausgegangen. 'Das Europageschäft muss wohl durch die Bank weg schwach gewesen sein', sagte der Experte. Die hohen Erwartungen der Niederländer mit Blick auf das Dezember-Geschäft seien unangebracht gewesen.
Trotz der enttäuschenden Entwicklung im vierten Quartal zeigte sich Philips-Chef Van Houten aber zuversichtlich, die Mittelfristziele für 2013 zu erreichen.Van Houten hatte den Konzernumbau nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal forciert und den Abbau von rund 4.500 Stellen angekündigt. Die Gesellschaft peilt mittelfristig ein Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent an. Beim Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen (EBITA) werden zehn bis zwölf Prozent angestrebt.
FERNSEHGESCHÄFT AUSGEKLAMMERT
Bei den genannten Zahlen werde das Fernsehgeschäft nicht berücksichtigt, hieß es. Die Abgabe des problematischen Geschäfts an den chinesischen Partner TPV hatte sich zuletzt verzögert. Erst mit Ablauf des ersten Quartals 2012 werde die Ausgliederung in ein Gemeinschaftsunternehmen mit TPV klappen, hieß es Anfang November. Eigentlich wollten die Niederländer das seit langem verlustreiche Sorgenkind schon Ende 2011 losschlagen. Schwierige Verhandlungen verzögerten den Schnitt. Der Konkurrent des deutschen Konzerns Siemens
Im Gesundheitsgeschäft dämpfte Philips die Umsatzerwartungen für das vierte Quartal trotz einer starken Entwicklung in den USA. Grund seien schwache Umsätze in Europa. Insgesamt geht der Konzern für dieses Geschäftsfeld nun von einem Umsatzwachstum im vierten Quartal im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Im Lichtgeschäft peilt Philips ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Ein niedriges einstelliges Wachstum erwartet Philips auch für das Geschäft mit Konsumelektronik.
AUCH SIEMENS DÄMPFT ERWARTUNGEN
Auch Siemens Finanzvorstand Jo Kaeser dämpfte in einem Interview die Erwartungen. Der Manager sagte, die bislang angestrebten Jahresziele seien 'ambitioniert'. Ein Börsianer betonte, ihm gefalle diese Aussage nicht. Sie klinge wie eine leichte Gewinnwarnung und zeige, dass die Schwierigkeiten seit November wohl zugenommen haben. Siemens-Aktien standen ebenfalls unter Druck und gaben in einem sehr festen Marktumfeld 1,33 Prozent nach./jha/she/tw