Von Ambar Warrick
Investing.com - Die australischen Einzelhandelsumsätze sind im August stärker als erwartet gestiegen. Das haben frisch veröffentlichte Daten gezeigt. Als Gründe für die gute Entwicklung werden unter anderem ein starker Arbeitsmarkt und die erhöhte Inflation genannt.
Daten des Australian Bureau of Statistics zeigten, dass die Einzelhandelsumsätze im August gegenüber Juli um 0,6 % auf ein Rekordhoch von 34,88 Mrd. AUD (22,39 Mrd. USD) gestiegen sind. Erwartet wurde ein Wachstum von 0,4 %. Damit sind die Einzelhandelsumsätze in Australien den achten Monat in Folge gestiegen, obwohl sich das Wachstumstempo gegenüber dem Anstieg von 1,3 % im Juli verlangsamte.
Die Ausgaben für Lebensmittel waren weiterhin der größte Treiber für das Einzelhandelswachstum, wobei Cafés, Restaurants und Lieferdienste gegenüber dem Vormonat um 1,3 % zulegen konnten. Die Ausgaben für Non-Food-Produkte zeigten sich gemischt, wobei der Einzelhandel mit Bekleidung, Schuhen und persönlichen Accessoires in diesem Jahr mit einem Minus von 2,3 % im August den größten Rückgang verzeichnete.
Die Stärke des australischen Arbeitsmarktes schien der größte Treiber für die Ausgaben zu sein, da die Arbeitslosigkeit im Land auf einem fast 50-Jahres-Tief verharrt. Aber die steigende Inflation und das schwache Lohnwachstum führten dazu, dass sich die Verbraucher mit großen Anschaffungen zurückhielten.
Die steigende Inflation dürfte ebenfalls zu den höheren Verkäufen beigetragen haben, da die Verbraucherpreise auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren liegen. Die Reserve Bank of Australia hat die Zinssätze in diesem Jahr mehrmals angehoben und signalisiert, dass sie dies auch weiterhin tun wird.
Steigende Zinssätze und Inflation könnten den Verbraucherausgaben später im Jahr entgegenwirken, da Verbraucherstimmung ebenfalls durch die beiden Faktoren beeinträchtigt wurde.
Dennoch sorgten stabile Ausgaben dafür, dass die Wirtschaft Australiens wuchs. Sie konnte im 2. Quartal ihre hohe Dynamik beibehielt, was der Reserve Bank genügend Spielraum gab, um die Zinsen weiter zu erhöhen.
Der australische Dollar zeigte wenig Reaktion auf die positiven Daten und fiel um 0,3 %. Gegenwind durch steigende US-Zinsen drückte die Währung in diesem Jahr gegenüber dem Dollar auf ein 2-Jahres-Tief.