(neu: Schlusskurse)
Zürich, 05. Mai (Reuters) - Enttäuschende Ergebnisse aus dem
Finanzsektor und unerwartet schwache Konjunkturdaten aus den USA
und Deutschland haben am Donnerstag die Schweizer Börse ins
Minus gedrückt. Die Wall Street notierte ebenfalls tiefer.
Händlern zufolge bestimmte eine Kombination aus Gewinnmitnahmen
und Konjunkturängsten das Marktgeschehen. Die Entscheidung der
EZB, nach der Zinserhöhung im April eine Pause einzulegen, hatte
kaum Einfluss. Die Währungshüter beliessen den Leitzins
erwartungsgemäss bei 1,25 Prozent.
Der Leitindex SMI<.SSMI> schloss 0,3 Prozent tiefer bei
6450,03 Punkten. Zeitweise war der SMI unter die Marke von 6400
Zählern gerutscht. Der breite SPI<.SSHI> sank um ebenfalls um
0,3 Prozent auf 5947,07 Zähler.
Grösster Verlierer war die Aktie des Versicherungskonzerns
Zurich Financial, die nach Veröffentlichung eines
schlechter als erwarteten Quartalsberichts um dreieinhalb
Prozent abtauchte. Zurich verdiente im abgelaufenen Quartal
aufgrund einer Vielzahl von Naturkatastrophen mit 637 Millionen
Dollar deutlich weniger als erwartet. Dagegen konnte der
Rückversicherer Swiss Re ein Kursplus von 1,8 Prozent
verzeichnen. Swiss Re hatte im Auftaktquartal zwar Verluste
eingefahren, doch fielen diese mit 665 Millionen Dollar um rund
ein Drittel geringer aus als befürchtet.
Eine Reihe schwacher Ergebnisse ausländischer Banken machte
auch den Titeln der Schweizer Institute zu schaffen: Credit
Suisse verloren 0,9 Prozent, Julius Bär ein
Prozent und UBS 1,8 Prozent.
Stark unter Druck standen auch die Aktien von Europas
führendem Biotechkonzern Actelion, die knapp sechs
Prozent fielen: Auf der Generalversammlung am heutigen
Donneratag war es zum Showdown zwischen Grossaktionär Elliott
Advisors und dem Management gekommen. Dabei fielen die
VR-Kandidaten von Elliott allesamt durch. Viele Aktionäre die
mit Blick auf einen möglichen Verkauf von Actelion eingestiegen
waren, warfen darauf ihre Aktien wieder auf den Markt.
Pharmawerte wie Novartis und Roche konnten
gegen den Trend etwas zulegen; Nestle schlossen tiefer.
Die Aktien von Petroplus verbuchten einen
Kurssprung von acht Prozent. Der Raffineriekonzern musste im
ersten Quartal zwar einen Verlust hinnehmen, doch fiel dieser
nur halb so hoch wie befürchtet aus.
Die Aktien von Rieter zogen im Zuge von
Deckungskäufen an und schlossen drei Prozent höher. Händler
führten dies auf die bevorstehende Aufteilung des Konzerns in
einen Textilmaschinenhersteller und einen Autozulieferer Mitte
des Monats hin.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)