WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist gestiegen. Im Juni beantragten auf Basis vorläufiger Daten 13,9 Prozent mehr Unternehmen Regelinsolvenzverfahren als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Mai hatte es einen Anstieg von 3,1 Prozent gegeben. Seit August 2022 nimmt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen kontinuierlich zu.
Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Daher liege der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags in vielen Fällen rund drei Monate davor, erläuterte die Behörde.
Für April 2023 liegen inzwischen endgültige Zahlen vor: In dem Frühlingsmonat meldeten die Amtsgerichte bundesweit 1428 Unternehmensinsolvenzen. Das waren 14,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Gerichte bezifferten die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger mit rund 1,3 Milliarden Euro. Vor einem Jahr waren es knapp 1,4 Milliarden Euro.
Staatliche Hilfen sowie die teilweise ausgesetzten Insolvenzantragspflichten hatten in den vergangenen Jahren trotz Corona- und Energiekrise für Firmenpleiten auf niedrigem Niveau gesorgt.