- von Deepa Seetharaman -
New York, 16. Nov (Reuters) - Der Krisengipfel in Washington hat zwar Vorschläge für eine umfassende Reform des internationalen Finanzsystems auf den Weg gebracht. Jedoch kaum ein Börsianer erwartet nach zwei verlustreichen Wochen in Folge von dem Treffen einen Durchbruch, der in der neuen Woche für einen nachhaltigen Aufschwung an den US-Börsen sorgen wird. Es sei schwierig, Ergebnisse zu erzielen, die über das Wochenende wirklich etwas verändern, sagte Warren Simpson von Stephens Capital Management.
Die Staats- und Regierungschefs der 22 führenden Industrie- und Schwellenländer kamen am Wochenende zusammen, um erste Konsequenzen aus der Finanzkrise zu ziehen und einen Fahrplan für den Umbau des Finanzsystems zu erarbeiten. Mit konkreten Ergebnissen rechneten Experten erst nach weiteren Gipfeln, obwohl bereits eine Reihe konkreter Maßnahmen auf den Weg gebracht wurden.
Die Aussichten den Welt-Finanzgipfel verliehen in den Märkten in der vergangenen Woche keine Flügel. Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging am Freitag mit einem Abschlag von 3,8 Prozent auf 8497 Punkte aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 4,2 Prozent auf 873 Zähler, die Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sogar fünf Prozent auf 1516 Punkte. Im Wochenverlauf büßte der Dow fünf Prozent ein, während der S&P um 6,2 Prozent und der Nasdaq um 7,9 Prozent nachgaben.
Das Geschehen an der Wall Street dürfte in den kommenden Tagen vielmehr von vielen Konjunkturdaten und Quartalsberichten bestimmt werden. Die Aufmerksamkeit der Anleger wird vor allem wichtigen Indikatoren wie den Erzeugerpreisen am Dienstag und dem Verbraucherpreisindex am Mittwoch gelten. Marktteilnehmer wollen von ihnen weiteren Aufschluss über die Wucht und die Dauer des Wirtschaftsabschwungs gewinnen. Viele Investoren werden aber auch gebannt auf Daten aus Übersee achten.
Mit Spannung blicken viele Anleger zudem zum Ende der
Berichtssaison auf eine Fülle von Quartalszahlen. Angekündigt
sind unter anderem die Berichte von Target Corp
In Atem halten wird die Wall Street auch das geplante 25
Milliarden Dollar schwere Hilfsprogramm für die Autoindustrie.
Nach Angaben des demokratischen Mehrheitsführers Harry Reid wird
der Senat am Montag über ein Paket für die taumelnden
US-Branchenriesen General Motors
(Bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Volker Warkentin)