PEKING (dpa-AFX) - Die Inflation in China bleibt verhalten. Wie das nationale Statistikamt am Donnerstag mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im August um 2,0 Prozent zum Vorjahresmonat. Das lag unter dem Wert im Vormonat von 2,3 Prozent und unterhalb der Markterwartungen von 2,2 Prozent. Das Regierungsziel von 3,5 Prozent wird seit langem verfehlt.
Die schwachen allgemeinen Preissteigerungen sind zum einen Ausdruck einer nicht besonders starken Binnennachfrage und hoher Überkapazitäten in der großen chinesischen Industrie. Auf der anderen Seite lässt die moderate Inflation Notenbank und Regierung Spielraum, um die wenig schwungvolle Konjunktur zu stützen. Die politische Führung unterstreicht allerdings seit längerem, dass sie keine großen Konjunkturstützen auflegen will.
Stattdessen beschränken sich Regierung und Zentralbank auf kleinere, gezielte Maßnahmen. Diese gelten unter Ökonomen jedoch nicht als unkritisch, weil sie den derzeitigen Umbau der chinesischen Wirtschaft zumindest verlangsamen könnten. Die Regierung will marktwirtschaftlichen Kräften Zug um Zug ein größeres Gewicht einräumen und die Wirtschaft nach außen hin öffnen.