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Chinas Industrie wächst im Mai schneller, aber der Preisdruck bleibt

Veröffentlicht am 01.06.2021, 06:11
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Von Gina Lee

Investing.com - Das Wachstum der chinesischen Industrieaktivität hat im Mai das bisher höchste Tempo im Jahr 2021 erreicht. Grund dafür ist die steigende Nachfrage sowohl aus dem Inland als auch von den globalen Märkten. Einige Unternehmen haben jedoch mit den höheren Rohstoffpreisen und Störungen in den Lieferketten zu kämpfen.

Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (EMI) erhöhte sich im Mai auf 52 und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2020. Der viel beachtete Konjunkturindikator übertraf auch die Analystenerwartung (51,9).

Die Caixin-Zahlen kommen einen Tag nach der Veröffentlichung des offiziellen EMI für das verarbeitende Gewerbe durch das National Bureau of Statistics, der per Berichtsmonat Mai bei 51,0 lag. Sowohl der Caixin-EMI als auch der offizielle EMI lagen oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Die Auftragseingänge erreichten den bislang höchsten Wert im Jahr 2021, während die Exportaufträge im Mai auf den stärksten Stand seit November 2020 stiegen. Die Industrieproduktion zeigte sich zwar weiterhin robust, ging jedoch gegenüber April leicht zurück.

"Schnell steigende Rohstoffpreise beginnen die Wirtschaft zu beeinträchtigen, da einige Unternehmen Waren horten, während einige andere unter Rohstoffknappheit leiden. Auch die Lieferketten waren erheblich betroffen", sagte Wang Zhe, Senior-Ökonom bei der Caixin Insight Group, in einem Kommentar zu den Daten.

Die Hersteller sahen sich gezwungen, einen Teil des Preisdrucks an die Kunden weiterzugeben, was zum schnellsten Anstieg der Erzeugerpreise seit einem Jahrzehnt sowie zum steilsten Anstieg der Gebühren für exportierte Waren seit drei Jahren führte.

Die Preise für Rohstoffe wie Kohle, Stahl, Eisenerz und Kupfer sind aufgrund des Nachfragewachstums in Ländern, die sich langsam aus dem Lockdown lösen, sprunghaft angestiegen. Das hat Chinas politische Entscheidungsträger auf den Plan gerufen, die eine strengere Überwachung von Angebot und Nachfrage und ein hartes Durchgreifen gegen "böswillige Spekulationen" gefordert haben.

Die Metallpreise sind infolge der Warnungen gesunken, doch die Anleger zweifeln an der Nachhaltigkeit dieser Entwicklung, da sich die globale Nachfrage weiterhin langsam erholt.

Chinas Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal 2021 ein Rekordwachstum im Zuge der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung. Allerdings erwarten die Investoren eine Abschwächung der rasanten Expansion noch in diesem Jahr.

Offizielle Stellen warnen, dass das Fundament des Aufschwungs aufgrund der höheren Rohstoffpreise und der jüngsten COVID-19-Ausbrüche in einigen Ländern nicht auf sicheren Füßen steht.

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