BERLIN (dpa-AFX) - Für den großen Umbau des Privatkundengeschäfts der Commerzbank (ETR:CBK) mussten ihre Mitarbeiter ungewöhnliche Wege gehen: Auch eine Fortbildung bei einer Restaurantkette gehörte für die Banker einer Berliner Filiale dazu. "Da haben wir trainiert, wie man ein guter Gastgeber ist", sagte Vertriebsvorstand Werner Braun am Montag bei der Eröffnung einer neu konzipierten Filiale am Berliner Kurfürstendamm.
In dem neuen Flagship-Store finden die Kunden eher Lounge-Atmosphäre als eine Schalterhalle, die Öffnungszeiten sind um 20 Stunden wöchentlich ausgeweitet und die Berater treffen die Kunden am Stehpult. Vorstandschef Martin Blessing erwartet, dass Filialen im Bankgeschäft Potenzial haben. Zwei von drei Kunden wollten die Bank nicht nur online erreichen, sondern auch Geschäfte in einer Filiale erledigen, erklärte er. Dementsprechend investiert die Bank in Digitalisierung und das Filialnetz.
Im vergangenen Jahr habe das Geldinstitut insgesamt 245 000 neue Kunden gewonnen, sagte Blessing. Rund 70 000 seien über die Direktbank-Tochter Comdirect gekommen, der Rest aber über die Filialen. Insgesamt versucht die Bank mit einer Doppelstrategie neue Kunden zu gewinnen: In das Filialnetz sollen bis 2016 rund 120 Millionen Euro investiert werden. In der Berliner Filiale am Kurfürstendamm und anderen Testfilialen soll nun ausprobiert werden, welche Angebote von den Kunden angenommen werden. Danach werde entschieden, was läuft und was nicht.P/jha