Investing.com - Die Industrie in der Eurozone hat sich im Dezember weiter schwach präsentiert. Das geht aus der endgültigen Berechnung für den Einkaufsmanagerindex (EMI) Eurozone für Dezember hervor. Das Stimmungsbarometer sank von 46,9 im November auf 46,3 Punkte und befand sich damit weiterhin in der Nähe seiner Siebenjahrestiefs. Allerdings wurde die Schnellschätzung mit 0,4 überboten.
Indexwerte über 50 signalisieren eine positive Geschäftsentwicklung der Industriebetriebe im Vergleich zum Vormonat, während bei einem Fall unter 50 mit einer negativen Geschäftsentwicklung zu rechnen ist.
IHS Markit Chefökonom Chris Williamson erklärte: "Angesichts des stärksten Produktionsrückgangs seit 2012 fällt das Jahresende 2019 für die Eurozone-Industrieunternehmen miserabel aus. Die aktuellen Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass die Produktion im vierten Quartal 2019 um 1,5% sinkt, was die Konjunktur erheblich belasten dürfte."
Bis auf Österreich sanken die Einkaufsmanagerindizes ansonsten in allen anderen Ländern. Italien und die Niederlande markierten sogar ein neues 80-Monatstief.
Laut IHS Markit war vor allem der elfte Produktionsrückgang in Folge verantwortlich für die schlechten Werte in der Eurozone. Auch beim Neugeschäft und bei den Auftragsbeständen ging es spürbar nach unten. Der Jobabbau fiel so stark aus wie seit Anfang 2013 nicht mehr. Hoffnung auf eine Wende zum Besseren machen die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist, die auf den höchsten Stand seit sechs Monaten kletterten.
"Obwohl der Jahresausblick wieder etwas optimistischer ausgefallen ist, dürfte die Rückkehr auf den Wachstumspfad vor dem Hintergrund eines der stärksten Auftragsrückgänge seit sieben Jahren noch ein langer Weg sein", so Chris Williamson.
Die Reaktion der Märkte
Der Dax weist am ersten Handelstag des neuen Jahres mit 13.359,33 Punkten ein Plus von 111,78 Zähler aus, während der MDax um 0,79 Prozent zulegt und der SDax um 1,06 Prozent. Der Technologieindex TecDax gewinnt 1,16 Prozent. Für den Euro Stoxx 50 ging es um 1,16 Prozent nach oben.
Der Euro verlor zum US-Dollar 0,10 Prozent an Wert und umkreiste zuletzt die Marke von 1,1200 Dollar.
Die Zehnjahresrendite aus Deutschland steigt auf -0,183 Prozent und notiert damit auf dem höchsten Stand seit Ende Mai 2019.