Warren Buffett beachtet bei seiner Aktienauswahl für Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) gewisse Kriterien, die ein potenzieller Kandidat mitbringen sollte. Ein Wettbewerbsvorteil ist gerne gesehen. Genauso wie ein gefragtes, einfach verständliches Geschäftsmodell, das idealerweise als Cashcow fungiert. Das lässt das Orakel von Omaha durchaus einmal näher hinsehen.
Die Aktie von Facebook (WKN: A1JWVX) könnte dabei einige Dinge mitbringen, die Buffett liebt. Welche das sind? Eine wirklich tolle Frage, der wir im Folgenden einmal auf den Grund gehen wollen. Hier sind drei Gründe, weshalb sich das Orakel von Omaha die Anteilsscheine vielleicht näher ansehen sollte. Und vielleicht ja auch du.
1. Das Geschäftsmodell: Intuitiv wie Zeitunglesen? Um eines ganz klar zu formulieren: Es gibt insbesondere einen Aspekt, weshalb Warren Buffett bei Facebook wohl weiterhin wegsehen dürfte. Die Aktie ist im Endeffekt ein soziales Netzwerk. Das Orakel von Omaha, das es mit Tech-Aktien und diesen neumodischen Erscheinungen aus der Welt des Internets offensichtlich nicht so hat, dürfte hier auch weiterhin seine Schwierigkeiten haben, die Chancen und Risiken genau zu überblicken. Sein Kernkompetenzbereich ist die Facebook-Aktie (NASDAQ:FB) jedenfalls nicht.
Dennoch ist das Geschäftsmodell inzwischen ein alltägliches geworden. Die Nutzung von sozialen Medien ist inzwischen so intuitiv wie das morgendliche Zeitunglesen. Oder vielleicht sogar noch stärker, zumal die Printmedien ebenfalls von der Onlineentwicklung bedroht werden. Wer jedoch wissen will, was in der Welt (und wenn es nur der eigene Freundeskreis ist, um den sich die Welt dreht) passiert, der schaut täglich oder stündlich bei Facebook rein.
Im Endeffekt ist und bleibt Facebook jedenfalls das soziale Netzwerk schlechthin und es ist schwierig, das zu toppen. Ein erstes, vom Grundsatz her einfaches Geschäftsmodell, das viele Nutzer anzieht. Und Werbetreibende, die für diese Stärke bezahlen.
2. Burggraben: Der Netzwerkeffekt Allerdings ist es nicht bloß die Einfachheit des Geschäftsmodells, die Buffett grundsätzlich gefallen könnte. Nein, sondern auch ein zweiter Aspekt, der regelmäßig Beachtung findet: Der bekannte Buffett’sche Burggraben. Oder aus dem Englischen der sogenannte „moat“.
Was ist der Burggraben bei Facebook? Ganz klar der Netzwerkeffekt. Wie Facebook zum Ende des ersten Quartals bekannt geben konnte, verfügt man inzwischen über 2,6 Mrd. Nutzer rund um den Globus. Eine wahnsinnige Anzahl, die eine wahnsinnige Reichweite impliziert. Oder eben einen gigantischen Vorteil im Vergleich zu potenziellen Wettbewerbern.
Facebook ist zwar nicht das einzige soziale Netzwerk. Nein, es gibt auch Konkurrenten oder andere regionale Ableger. Mit 2,6 Mrd. monatlich aktiven Usern gehört die Plattform jedoch zu den großen Akteuren auf unseren Planeten. Das wiederum führt dazu, dass viele Werbetreibende es sich nicht mehr leisten können, nicht auf die Plattform zu setzen. Oder Unternehmen es sich nicht leisten können, hier keinen Social-Media-Kanal zu besitzen. Oder zu weiteren Dingen. Facebook ist eine schwer anfechtbare Größe in seinem Markt. Ein Vorteil, den selbst Datenschutzskandale nicht erschüttern konnten und der hier die Basis für Stabilität und Wachstum sein könnte.
3. Das Gratisgeschäftsmodell Zeitgleich ist die Nutzung von Facebook und der anderen Dienste wie WhatsApp oder Instagram für die Nutzer zunächst gratis. Das ist ebenfalls ein wichtiges Erfolgsrezept, das Buffett gefallen könnte. Denn es erhöht die Einfachheit der Nutzung. Und führt dazu, dass das Geschäftsmodell eben alles andere als kompliziert ist.
Die Umsätze resultieren hingegen aus der Werbung. Oder von Mehrwertdiensten wie Shop-Lösungen auf Facebook. Oder von neuen strategischen Imperativen wie die eigene Währung Libra. Allerdings, und das ist erneut wichtig zu betonen: Die Nutzung von Facebook ist zunächst kostenlos. Das hat bei dem Social-Media-Konzern zu dieser gigantischen Wettbewerbsposition geführt.
Im Endeffekt ist das eine Win-win-Situation für viele Parteien. Die Verbraucher freuen sich über einen einfachen, bequemen Weg, am sozialen Leben (digital) teilhaben zu können. Facebook konnte rasant wachsen. Die Rechnung zahlen hingegen Dritte, die über ein gigantisches Werbepotenzial verfügen können. Ein Mix, der Buffett gefallen könnte. Wobei natürlich zu bedenken ist, dass Werbebudgets zyklisch sein können. Das wiederum dürfte sich jetzt im zweiten Quartal in Zeiten des Coronavirus zeigen.
Facebook: Eine Warren-Buffett-Aktie? Die Aktie von Facebook könnte daher einige Aspekte besitzen, die Warren Buffett gefallen. Ob das Orakel von Omaha hier investiert? Schwierig vorherzusagen, denn im Endeffekt handelt es sich unbestreitbar um eine Tech-Aktie. Doch wer weiß: So manches Mal hat uns das Orakel von Omaha ja auch in den letzten Jahren überrascht.
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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Facebook und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2020