BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Strom muss nach Ansicht der deutschen Elektro- und Digitalindustrie zum vorherrschenden Energieträger werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Die "All-Electric-Society" sei der Schlüssel für eine klimafreundliche Zukunft, erklärte der Präsident des Branchenverbandes ZVEI, Gunther Kegel, am Dienstag beim Jahreskongress in Berlin. Erneuerbarer und dezentral erzeugter Strom sei in ihr der wichtigste Energieträger, der künftig 90 Prozent des Bedarfs decken könne.
Der Verband verlangte mehr Druck beim Ausbau der erneuerbaren Energien. "Das Tempo, das beim Bau von LNG-Terminals aktuell angeschlagen wird, brauchen wir auch bei Windkraft und Solarenergie", sagte der ZVEI-Präsident laut einer Mitteilung. "Nur so befreien wir uns schneller vom Import fossiler Energieträger und können den stetig steigenden Strombedarf aus erneuerbaren Quellen speisen." Nach Einschätzung des Verbandes wird der deutsche Strombedarf schon bis 2030 um 50 Prozent steigen. Strom aus erneuerbaren Quellen müsse von Steuern befreit werden.