NEU DELHI (dpa-AFX) - Indiens Bundeskriminalamt hat erstmals eine Anklageschrift in einem milliardenschweren Skandal um Kohleabbaurechte bei Gericht eingereicht. Darin würden zwei Direktoren des indischen Energieversorgers Navabharat Power Private Limited wegen Betrugs und Verabredung zu einer Straftat belastet, sagte Kriminalamtssprecher R.K. Gaur am Montag in Neu Delhi.
Die indische Regierung hatte zwischen 2004 und 2006 Lizenzen zum Abbau von Kohle vergeben, anstatt sie meistbietend zu versteigern. Nach einem Bericht der indischen Rechnungsprüfer von 2012 verlor der Staat durch die Abgabe zu Spottpreisen umgerechnet rund 22 Milliarden Euro.
Der Skandal ist besonders brisant, weil der heutige Premierminister Manmohan Singh damals das Kohleministerium leitete. Die derzeitige Regierung unter Führung der Kongresspartei steht - einen Monat vor der Wahl - auch wegen weiterer Korruptionsskandale etwa bei der Vergabe von Telekommunikationslizenzen in der Kritik.tb