BRÜSSEL (dpa-AFX) - Auch die EU-Kommission geht von einem leichten Schrumpfen der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr aus. In einer in Brüssel vorgelegten Schätzung prognostiziert die Behörde der größten Volkswirtschaft der EU einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im laufenden Jahr um 0,1 Prozent. Bei ihrer vorherigen Prognose im Mai war sie für 2024 noch von einem minimalen Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen. Als Gründe werden etwa eine schwache Nachfrage nach Industrieerzeugnissen, hohe Unsicherheit, Arbeitskräftemangel sowie eine hohe Sparquote der Verbraucher genannt. Für 2025 erwartet die EU-Kommission ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der Bundesrepublik um 0,7 Prozent.
Der deutsche Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung senkte jüngst ebenfalls seine Prognose und prognostiziert für dieses Jahr ebenfalls ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 0,1 Prozent. Für das kommende Jahr erwartet er nur ein Mini-Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent.
Wirtschaft in Europa wächst laut Prognose
Europaweit rechnet die Kommission mit einem etwas langsameren Wachstum als zuletzt. Für das laufende Jahr gehen die Experten mit einem Wachstum der Wirtschaft der Staatengemeinschaft von 0,9 Prozent aus. Bei ihrer Frühjahrsprognose im Mai erwarteten sie ein Plus von 1,0 Prozent. Für die Eurozone prognostiziert die Behörde weiterhin ein Wachstum von 0,8 Prozent. Für das kommende Jahr wird mit einem Plus von 1,5 Prozent in der EU und 1,3 Prozent in der Eurozone gerechnet.