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ROUNDUP: Damp-Krankenhäuser von Helios übernommen - neue Warnstreiks

Veröffentlicht am 19.03.2012, 18:05
KIEL/HAMBURG (dpa-AFX) - Deutschlands größter Klinikverbund ist perfekt: Der Verkauf der Krankenhäuser der Damp-Gruppe in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an die Helios Kliniken GmbH wurde am Montag vollzogen. Das Tochterunternehmen des Gesundheitskonzerns Fresenius übernahm am Montag 94,7 Prozent an der Damp Holding AG. Die Kontrolle und die unternehmerische Führung der Damp Holding AG und deren Gesellschaften - einschließlich des Tarifbereichs - liege nun bei Helios, teilte die Damp Holding AG am Montag in Kiel mit. Das Bundeskartellamt hatte die seit Oktober 2011 in einem Vorvertrag angestrebte Übernahme am 5. März genehmigt.

Die Gewerkschaft Verdi kündigte neue Warnstreiks und eine Urabstimmung in der Tarifauseinandersetzung an, bei der Verdi mehr Geld für die 5.600 tarifvertraglich Beschäftigten und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen erreichen will. 'Wir werden Warnstreiks am Mittwoch, Donnerstag und Freitag an allen Standorten durchführen',

sagte Verdi-Sprecher Oliver Dilcher dem Hörfunksender Antenne MV. Mitte April werde die Urabstimmung eingeleitet. 'Dann werden wir Ende April unbefristete Streiks bei Helios in diesem Damper Bereich haben.'

Helios gehe es in erster Linie darum, das Betriebsergebnis im Laufe der Jahre auf 15 Prozent festzuschreiben, meinte der Gewerkschafter. 'Das geht nur, indem ich das Personal noch optimierter einsetze und noch exzessiver letztendlich auch ausbeute.' Er erwarte die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. 'Und was die Weiterschreibung der tariflichen Bedingungen angeht, da hat Helios heute in Schleswig bei der ersten Betriebsversammlung klar erklärt, dass allenfalls der Status quo garantiert wird, aber mehr auch nicht.'

Mit der Übernahme durch Helios entsteht 'der mit Abstand größte deutsche Klinikverbund mit über drei Milliarden Euro Umsatz im Jahr', hatte Carl Hermann Schleifer, Vorstandsvorsitzender der Damp Holding AG, im Oktober angekündigt. Die Damp-Gruppe, in Norddeutschland an 18 Standorten aktiv, erwirtschaftete 2010 mit ihren Gesellschaften einen Jahresumsatz von rund 487 Millionen Euro. Zu Helios gehörten bisher mehr als 60 Kliniken, der Umsatz in 2010 betrug 2,5 Milliarden Euro.

Auf Belegschaftsversammlungen will Helios die Damp-Mitarbeiter informieren. Die Damp Holding hatte in den vergangenen Monaten Tarifverhandlungen mit Blick auf den künftigen neuen Mehrheitsaktionär abgelehnt. Verdi fordert 7,5 Prozent mehr Gehalt, ein Weihnachtsgeld und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Spätestens sechs Monate nach der Übernahme muss Helios aufgrund bestehender Vereinbarungen Tarifverhandlungen zur Überleitung neuer Kliniken in die Helios-Konzerntarifverträge beginnen.

Bis auf das Hanse-Klinikum Wismar, das aus kartellrechtlichen Gründen an einen anderen Betreiber, die Sana Kliniken AG, veräußert wurde, werden die Kliniken, touristischen Einrichtungen und anderen Gesellschaften der Damp Holding AG in die Unternehmensgruppe Helios überführt. Die Damp-Zentrale soll in Hamburg bleiben. Schleifer und auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Helios Kliniken GmbH, Francesco De Meo, hatten im Oktober außerdem versichert, weder Personalabbau noch Entlassungen seien geplant.

Eine erste Sitzung des neu besetzten Aufsichtsrates der Damp Holding AG ist am 4. April vorgesehen. An diesem Tag werde ebenfalls ein neuer Vorstand für die Damp Holding AG bestellt, teilte der Unternehmenssprecher mit. Der derzeit amtierende Vorstand scheide dann aus, hieß es.

Die Belegschaft in Schleswig wurde am Montag als erste unterrichtet, es folgen Versammlungen in Stralsund (21.3.), Kiel (22.3.), Lehmrade (23.3.), Ahrenshoop (27.3.), Damp (30.3.) sowie am 16. April in Hamburg./mho/DP/stw

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