FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gewinn der Europäischen Zentralbank (EZB) ist wegen deutlich geringer ausgefallenen Rückstellungen im vergangenen Jahr merklich gestiegen. Er sei von 995 Millionen im Jahr 2012 auf 1,44 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr nach oben geklettert, teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt mit. Die Risikovorsorge lag bei 403 Millionen Euro, nach 1,166 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Risikovorsorge wurde nicht wegen der Entspannung an den Finanzmärkten der Eurozone vermindert, sondern weil die EZB ihr Ziel bei der Risikovorsorge von 7,530 Milliarden Euro erreicht hat. Das Ziel könne jedoch jedoch jederzeit angepasst werden.
Der Überschuss in der Bilanz rührt vor allem von Zinseinnahmen aus dem Anleiheprogramm SMP, dass im September 2012 ausgelaufen ist. Das Programm wurde zur Stützung kriselnder Eurostaaten aufgelegt. Die Einnahmen gingen auf 962 Millionen Euro zurück (2012: 1,108 Mrd Euro). Grund für den sinkenden Gewinn ist, dass immer mehr Anleihen ausgelaufen sind. Alleine griechische Anleihen warfen Erträge in Höhe von 437 Millionen Euro ab. Unter dem aktuellen Anleihekaufprogramm OMT hat die EZB noch keine Papiere gekauft. Sollte dies so bleiben, dürften die Erträge aus dem Programm weiter sinken, da die EZB die Papiere auslaufen lässt.
Fast der gesamte Überschuss (1,430 Milliarden Euro) wird an die nationalen Zentralbanken überwiesen. Auf die Bundesbank dürften davon entsprechend ihres Kapitalanteils an der EZB etwa 27 Prozent entfallen. Auswirkungen auf den Bundesbankgewinn lassen sich noch nicht abschätzen. Die Bundesbank legt bei der Risikorückstellungen andere Kriterien an als die EZB. Der Bundesbankgewinn wird an das Bundesfinanzministerium abgeführt. Die Gewinne aus dem griechischen Anleihen sollen vom Finanzministerium an den griechischen Staat abgeführt werden.