FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone sind laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) erneut gesunken. Die Erwartungen für die Teuerung auf Sicht von zwölf Monaten fielen im Mai auf 3,9 Prozent, nach 4,1 Prozent im Monat zuvor, wie die EZB am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Bereits im April waren die Inflationserwartungen gesunken. Die Erwartung für die Teuerung in drei Jahren verharrte im Mai unverändert auf 2,5 Prozent.
Die Inflationserwartungen der Verbraucher liegen damit weiter über dem von der Notenbank anvisierten Inflationsziel. Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Teuerung von zwei Prozent an.
In den vergangenen Monaten ist die hohe Inflation im gemeinsamen Währungsraum tendenziell gefallen, im Juni betrug sie 5,5 Prozent. Die EZB hat ihre Leitzinsen im Kampf gegen die starke Teuerung seit Mitte 2022 deutlich angehoben. Zuletzt stellte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, eine weitere Leitzinserhöhung für Juli in Aussicht.
Die Verbraucherumfrage ("Consumer Expectations Survey") erscheint monatlich. Befragt werden etwa 14 000 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Belgien. Die Länder stehen für etwa 85 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Eurozone. Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB.