FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag im nervösen Geschäft vor dem EU-Gipfel bei 6.090 Punkten auf den höchsten Stand seit Mitte August geklettert. Bis zum Mittag behauptete der deutsche Leitindex noch ein Plus von 0,43 Prozent auf 6.081,36 Punkte und baute damit seinen Anstieg um fünf Prozent an den beiden vorangegangenen Handelstagen noch aus. Der MDax hinkte mit plus 0,07 Prozent auf 9.154,39 Punkte hinterher und der TecDax büßte belastet von einigen schwachen Schwergewichten 0,39 Prozent auf 707,01 Punkte ein.
'Wesentliche neue Nachrichten gibt es nicht und der Dax profitiert weiter von moderaten Optimismus vor dem EU-Gipfel am Mittwoch, auf dem die Finanzkrise der Eurozone eingedämmt und eine Übertragung auf Länder wie Italien und Frankreich verhindert werden soll', sagte Markus Huber von ETX Capital. FDP-Generalsekretär Christian Lindner rechnet bei der Abstimmung im Bundestag über die neuen Instrumente für den Euro-Rettungsschirm EFSF mit einer klaren schwarz-gelben Mehrheit und das schürte anderen Börsianern zufolge diesen Optimismus. Hinzu kamen vage Gerüchte über eine mögliche Senkung der Mindestreserve-Anforderungen für Banken in China. Für Fantasie sorge auch das in den USA wieder in Gang gebrachte Übernahmekarussell. Hinzu kämen gute Konjunkturdaten und ein insgesamt positiver Start in die Berichtssaison - das habe dann auch neuerliche Spekulationen über eine womöglich drohende Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs als Belastung verdrängt.
DEUTSCHE BANK ERÖFFNET BILANZREIGEN
Die Deutsche Bank eröffnete am Morgen als Bankenprimus die Berichtssaison im Dax und Händler begrüßten die besser als erwarteten Zahlen. Den Vorsteuergewinn und die Kernkapitalquote (Tier 1) bezeichnete einer als 'exzellent'. Ein anderer Börsianer zeigte sich ebenfalls positiv überrascht, fügte aber hinzu, dass dies nach den jüngsten Medienberichten beinahe erwartet worden war. Vermutlich störe das schlechte Investmentbanking das Bild, begründete ein Händler den zwischenzeitlichen Ausflug der Aktien ins Minus. Nach der jüngsten Erholung der Aktien gebe es auch einige Gewinnmitnahmen. Letztendlich setzten sich aber die positiven Impulse auch durch gut aufgenommene Zahlen des Schweizer Wettbewerbers UBS durch.
Autowerte avancierten unterdessen nach einem zögerlichen Start nach enttäuschenden Zahlen von Volvo zu den Favoriten. Auch MAN kletterten trotz des reduzierten Ausblick der Schweden für die Lastwagenverkäufe mit 1,04 Prozent ins Plus auf 63,43 Euro. Die Aktie schloss sich damit den klar ins Plus drehenden Papieren von Volvo an. BMW verteuerten sich am Mittag an der Dax-Spitze um 1,47 Prozent, der europäische Branchenindex Stoxx Euro Autos & Parts legte 0,79 Prozent zu. Infineon-Papiere schüttelten ebenfalls negative Impulse durch den Halbleiterhersteller STMicroelectronics ab und gewannen 0,35 Prozent.
HEILDELBERGER DRUCK UND DIALOG NACH ZAHLEN AN INDEXENDEN
Heidelberger Druck sackten indes am MDax-Ende um 5,80 Prozent ab. Der Druckmaschinenhersteller kassierte seine Jahresprognose. Aufgrund der konjunkturellen Aussichten werde sich zudem die Nachfrage in der zweiten Geschäftsjahreshälfte schwächer entwickeln als erwartet. Nach Einschätzung von Andreas Lipkow, Händler bei der Wertpapierhandelsbank MWB Fairtrade, 'reiht Heidelberger Druck sich bei den Unternehmen ein, die die Investoren mit dem Ausblick für das kommende Quartal nicht überzeugen können'. Ein anderer Händler sprach dagegen von ermutigenden Zahlen für den Auftragseingang und einem 'besser als befürchteten' operativen Ergebnis. Das Verfehlen des Ziels beim Vorsteuerergebnis sei bereits erwartet worden.
Die Zahlen von Dialog Semiconductor stuften Börsianer auch 'leicht unter den Erwartungen' ein und die Aktie verlor am TecDax-Ende 6,22 Prozent. Der Halbleiterhersteller sieht zudem die Margen im vierten Quartal unter Druck. Kontron gaben 1,67 Prozent ab. Der Hersteller von Minicomputern hat zwar dank der soliden Nachfrage im dritten Quartal die Erwartungen erfüllt, für das Schlussquartal des Jahres kündigte er aber bei gutem Umsatz einen ungünstigeren Margenmix an. Zur Jahresprognose äußerte sich Kontron nicht konkret, was Händler bemängelten./fat/rum
---Von Frederik Altmann, dpa-AFX---
'Wesentliche neue Nachrichten gibt es nicht und der Dax profitiert weiter von moderaten Optimismus vor dem EU-Gipfel am Mittwoch, auf dem die Finanzkrise der Eurozone eingedämmt und eine Übertragung auf Länder wie Italien und Frankreich verhindert werden soll', sagte Markus Huber von ETX Capital. FDP-Generalsekretär Christian Lindner rechnet bei der Abstimmung im Bundestag über die neuen Instrumente für den Euro-Rettungsschirm EFSF mit einer klaren schwarz-gelben Mehrheit und das schürte anderen Börsianern zufolge diesen Optimismus. Hinzu kamen vage Gerüchte über eine mögliche Senkung der Mindestreserve-Anforderungen für Banken in China. Für Fantasie sorge auch das in den USA wieder in Gang gebrachte Übernahmekarussell. Hinzu kämen gute Konjunkturdaten und ein insgesamt positiver Start in die Berichtssaison - das habe dann auch neuerliche Spekulationen über eine womöglich drohende Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs als Belastung verdrängt.
DEUTSCHE BANK ERÖFFNET BILANZREIGEN
Die Deutsche Bank
Autowerte avancierten unterdessen nach einem zögerlichen Start nach enttäuschenden Zahlen von Volvo zu den Favoriten. Auch MAN
HEILDELBERGER DRUCK UND DIALOG NACH ZAHLEN AN INDEXENDEN
Heidelberger Druck
Die Zahlen von Dialog Semiconductor
---Von Frederik Altmann, dpa-AFX---