* Gewinnmitnahmen in Tokio - Nikkei unter 10.000 Punkten
* Shanghai-Börse auf Talfahrt - Zinserhöhung befürchtet
(neu: Schlusskurse Japan, Devisen, Analyst, Details)
Tokio, 30. Nov (Reuters) - Die Angst vor einem Flächenbrand in der europäischen Schuldenkrise hat die Aktienmärkte in Fernost am Dienstag belastet. Zu den größten Verlierern gehörte die Börse in Shanghai. Analysten verwiesen auf einen Liquiditäts-Engpass am chinesischen Geldmarkt. Dieser habe Privatanleger dazu veranlasst, sich vor allem von Finanz- und Rohstofftiteln zu trennen. Die Investoren seien ohnehin vorsichtig, weil sie eine weitere Straffung der Geldpolitik durch die Regierung in Peking fürchteten. Die negative Stimmung schwappte auch nach Japan über. "Medienberichte über eine mögliche Zinserhöhung in China scheinen die Börse in Shanghai zu belasten, und dies setzt die Aktien in Japan unter Druck", sagte Analyst Hiroaki Kuramochi von Tokai Tokyo Securities.
In Tokio ging der Nikkei-Index<.N225> der 225 führenden
Werte am letzten Handelstag des Monats mit einem Minus von 1,9
Prozent auf 9937 Punkten aus dem Handel. Im November kletterte
er um acht Prozent, vor allem wegen der jüngsten Kursverluste
des Yen
In Tokio machten viele Anleger Kasse, nachdem der Markt am Montag auf einem Fünf-Monats-Hoch geschlossen hatte. Einige Analysten werteten die Verluste daher lediglich als Verschnaufpause. "Es sieht nicht nach einem tiefen Fall aus", sagte Fondsmanager Tomomi Yamashita von Shinkin Asset Management. "Es handelt sich eher um eine kleine Korrektur angesichts des niedrigen Handelsvolumens." Außerdem fehlten dem Markt vor den im Laufe der Woche anstehenden Konjunkturdaten noch Impulse. Der Markt in Tokio sei weniger besorgt über Europas Schuldenkrise für sich genommen, sondern schaue eher darauf, wie sich die Problem auf die US-Wirtschaft und die -Geldpolitik auswirken könnten.
Nach ihren starken Kursgewinnen am Montag standen unter anderem Exporteure auf dem Verkaufszettel. So verloren etwa die Titel des Druckerherstellers Kyocera<6971.T> 0,7 Prozent.
Die Spekulationen über eine Ausweitung der Schuldenkrise in
Europa lasteten in Fernost auf dem Euro
(Reporter: Aiko Hayashi; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Georg Merziger)