Investing.com - Die Rohölfutures sind am Freitag eingebrochen, da die pessimistische Einschätzung der Federal Reserve über die Lage der Weltwirtschaft den Investoren die Stimmung vermiest hat.
Die Fed hat die kurzfristigen Zinsen am Donnerstag unverändert gelassen, vor dem Hintergrund von Sorgen über die niedrige Inflation und die Auswirkungen der jüngsten Turbulenzen an den Kapitalmärkten auf die Wirtschaft in den USA.
"Die jüngsten wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen werden die wirtschaftliche Entwicklung etwas einschränken und könnten kurzfristig die Inflation nach unten drücken", so der Offenmarktausschuss in seinem Statement.
Die Zentralbank fügte hinzu, sie wolle "einige weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt" sehen und "einigermaßen zuversichtlich" sein, dass die Inflation steige, bevor sie die Zinsen anhebe.
Die Sorgen der Fed über die unsicheren Aussichten für das weltweite Wirtschaftswachstum haben die Finanzmärkte erschüttert und risikoanfällige Anlagen am Freitag nach unten gedrückt.
An der ICE Futures Exchange in London ist Öl der Sorte Brent zur Lieferung im November um 1,61 USD oder 3,28% abgesackt und ging zu 47,47 USD das Fass aus dem Handel.
In dieser Woche haben die Brent-Futures in London 61 US-Cent oder 1,39% verloren, ihr dritter Wochenverlust in Folge, vor dem Hintergrund anhaltende Sorgen über das lahmende Wachstum der Weltwirtschaft.
Ansonsten ist an der New York Mercantile Exchange der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im November um 2,18 USD oder 4,62% eingebrochen und lag zum Ausgang der Sitzung am Freitag auf 45,02 USD das Fass.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um acht auf 644 gefallen ist. Es handelt sich um die dritte Woche mit einem Rückgang.
Über die Woche sind die Ölfutures in New York um 10 US-Cent oder 0,11% gefallen, da Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft sich zu den Sorgen hinzufügten, dass eine globale Überversorgung länger als erwartet bestehen bleiben könnte.
Die Rohölpreise standen in den zurückliegenden Monaten unter schweren Verkaufsdruck, da anhaltende Sorgen über eine Überversorgung die Preise drücken.
Die weltweite Ölförderung wächst schneller als die Nachfrage in der Folge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI zu Handelsschluss am Freitag auf 2,45 USD das Fass.
In der kommenden Woche werden die Anleger ihre Aufmerksamkeit dem am Mittwoch erscheinenden Index zum produzierenden Gewerbe in China zuwenden und Umfragen über den Privatsektor in der Eurozone auf neue Anzeichen für den Zustand der Weltwirtschaft analysieren.
Die Marktteilnehmer werden sich auch auf die US-Daten zu den langlebigen Gütern, sowie Berichten zu den Wohnungsverkäufen in den USA konzentrieren, um weitere Anhaltspunkte über die wirtschaftliche Lage und die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung der kurzfristigen Zinsen zu bekommen.
Investing.com hat eine Liste dieser und anderer wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 21. September
Die USA geben einen Report zu den Weiterverkäufen von Wohnimmobilien heraus.
Dienstag, den 22. September
Das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 23. September
China gibt den vorläufigen Wert des Caixin-Indexes zum produzierenden Gewerbe heraus.
In der Eurozone erscheinen Umfrageergebnisse zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe.
Die USA veröffentlichen ihren wöchentlichen Regierungsbericht zu den Rohölvorräten.
Donnerstag, den 24. September
In den USA werden Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter, den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und den Verkäufen von neu fertiggestellten Wohnungen herausgegeben. Später wird die Fed Chefin Janet Yellen an der Universität von Massachusetts eine Rede halten.
Freitag, den 25. September
Die USA beenden die Woche mit korrigierten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Außerdem gibt es einen revidierten Bericht zum Konsumklima.