MÜNCHEN (dpa-AFX) - Wirtschaftsexperten erwarten in vielen Teilen der Welt niedrigere Inflationsraten als noch vor drei Monaten. Insbesondere in Südamerika sind sie inzwischen sehr viel optimistischer als noch im ersten Quartal, wie eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts ergab. Aber auch für Europa, Nordamerika und Asien ergeben sich niedrigere Werte. In Afrika sind die Inflationserwartungen dagegen teils drastisch gestiegen.
Die Unterschiede sind allerdings gewaltig: Am besten steht im laufenden Jahr Nordamerika mit 4,5 Prozent, das südöstliche Asien mit 4,8, Westeuropa, zu dem auch Deutschland zählt, mit 4,9 und Ostasien, wozu China gehört, mit 5,0 Prozent da. Für sie fallen die Inflationserwartungen um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte niedriger aus als vor drei Monaten. Für die EU insgesamt werden im laufenden Jahr im Schnitt 7,5 Prozent erwartet - hier ziehen vor allem einige osteuropäische Länder den Schnitt nach oben.
Die höchsten Inflationsrate prognostizieren die Ökonomen in Ostafrika mit 110 Prozent. Das sind 80 Punkte mehr als im ersten Quartal. In Nordafrika sind es 64 Prozent - 31 Punkte mehr als im ersten Quartal. In Südamerika hat sich die Lage dagegen ein gutes Stück weit beruhigt. Hier hat sich die erwartete Inflation im laufenden Jahr mit 23 Prozent fast halbiert. Basis der Zahlen ist eine vierteljährliche Umfrage, an der zuletzt gut 1400 Wirtschaftsexperten aus 133 Ländern teilnahmen.