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FOKUS 1-Überraschender EZB-Zinsentscheid treibt Euro

Veröffentlicht am 02.04.2009, 14:12
Aktualisiert 02.04.2009, 14:16

(neu: EZB-Zinsentscheid, Reaktionen, IWF)

Frankfurt, 02. Apr (Reuters) - Eine überraschend geringe Zinssenkung der EZB hat dem Euro am Donnerstag zusätzlich Rückenwind gegeben und die Festverzinslichen unter Verkaufsdruck gesetzt. Die Gemeinschaftswährung sprang zeitweise über die Marke von 1,34 Dollar und pendelte sich dann um 1,3390 Dollar ein. Im frühen Geschäft war der Euro noch rund anderthalb Cent günstiger gehandelt worden.

Am Rentenmarkt sackte der Bund-Future um 104 Ticks auf 123,34 Zähler ab. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg bis auf 3,122 Prozent, im frühen Geschäft waren es noch 3,003 Prozent.

Die Zentralbank hatte den Leitzins um 25 Basispunkte und nicht wie erwartet um 50 Basispunkte gesenkt. Der wichtigste Kapitalmarktzins für die Eurozone liegt damit bei 1,25 Prozent. "Die Marktreaktion ist sehr verständlich, der Markt hat mehr verlangt", sagte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg. "Das unterstreicht, dass die EZB sich mit unkonventionellen Maßnahmen schwer tut und nicht so aggressiv wie andere Notenbanken reagiert", kommentierte Analyst Lothar Hessler von HSBC Trinkaus. "Sie hält sich damit die Tür für einen weiteren Zinsschritt offen." Der Zinssatz der Einlagenfazilität - also der Satz, den Banken bekommen, wenn sie bei der EZB Geld parken - wurde dagegen erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf nun 0,25 Prozent gesenkt.

Bei der um 14.30 Uhr (MESZ) beginnenden Pressekonferenz dürften die sogenannten unkonventionellen Maßnahmen der Notenbank im Mittelpunkt des Interesses stehen. Analysten gingen davon aus, dass erstmals Refinanzierungsgeschäfte über neun und zwölf Monate beschlossen werden. Dies würde die Planungssicherheit der Banken erhöhen.

Thema am Markt war Händlern zufolge auch der G20-Gipfel in London. Investoren warteten auf geeignete Maßnahmen, um den Wachstumseinbruch der Wirtschaft umzukehren, die Kreditkrise zu beenden und die internationale Finanzarchitektur zu stabilisieren. Wie Reuters aus Kreisen erfuhr, enthält der jüngste Entwurf für die Abschlusserklärung die Forderung nach zusätzlichen 500 Milliarden Dollar für den Internationalen Währungsfonds (IWF). Zudem solle dem IWF erlaubt werden, bei Bedarf zusätzliche Kredite am Markt aufzunehmen. Der Dollar war nach diesen Nachrichten weiter in die Defensive geraten.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Jörn Poltz)

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