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Aktien Frankfurt: Plus ausgebaut - Hoffnung auf Euro-Rettung, guter Ifo-Index

Veröffentlicht am 26.09.2011, 12:06
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag nach einem schwachen Start ins Plus gedreht und seine Gewinne sukzessive ausgebaut. Dank Hoffnungen auf ein Ende der europäischen Schuldenkrise stieg der deutsche Leitindex bis zum Mittag um deutliche 2,35 Prozent auf 5.318,78 Punkte. Er knüpfte damit an seine am Freitag begonnene Erholung an, nachdem er vergangene Woche insgesamt noch knapp 7 Prozent eingebüßt hatte. Auch die anderen Indizes entwickelten sich positiv: Der MDax der mittelgroßen Werte stand 1,31 Prozent höher bei 8.252,62 Punkten und der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 1,04 Prozent auf 660,54 Punkte vor.

Der Markt vertraue offenbar darauf, dass der Plan zur Stärkung des Euro-Rettungsfonds ESFS die volle Unterstützung der deutschen Regierung erhalte, sagte Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets. Am Donnerstag stimmt der Bundestag darüber ab. Zudem sieht die Expertin ähnlich wie andere Börsianer 'Window-Dressing'-Maßnahmen als Kursstütze. Ende dieser Woche geht das dritte Quartal zu Ende, das viele Fondsmanager dazu nutzen, ihre Portfolios noch einmal umzuschichten. Zudem trübte sich das deutsche Ifo-Geschäftsklima im September weniger als erwartet ein. Der Rückgang sei angesichts des verschlechterten globalen Konjunkturumfelds keine Überraschung, doch die deutschen Fundamentaldaten seien immer noch intakt, fuhr Paluch fort. Die Analysten der Steubing AG betonten, dass die Indexkomponente für die Erwartungen eine Rezession ausschließe.

FINANZWERTE UND BAYER AN DAX-SPITZE

Vor allem die Finanzwerte zogen den Markt nach oben. Händler verwiesen unter anderem auf einen Bericht der britischen Zeitung 'The Telegraph', wonach führende EU-Funktionäre an einem Plan arbeiten, mit dem das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wiederhergestellt werden soll. Teil dieses Plans ist es demnach, die europäischen Banken mit Milliarden Euro zu rekapitalisieren. Die Titel der Deutschen Bank sprangen um 7,48 Prozent auf 24,845 Euro hoch. Die Commerzbank-Titel gewannen 7,52 Prozent auf 1,759 Euro. Die Titel des Versicherungskonzerns Munich Re besetzten mit plus 9,74 Prozent auf 64,77 Euro den Spitzenplatz im Dax. Für die Titel des Konkurrenten Hannover Rück ging es als bester Wert im MDax um 4,54 Prozent auf 31,400 Euro hoch.

Die Aktien von Bayer legten dank positiver Studiendaten für das Prostata-Krebsmittel Alpharadin um 4,78 Prozent auf 41,305 Euro zu. Wie der Pharma- und Chemiekonzern mitgeteilt hatte, zeigt das Mittel eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Die Sicherheit und Verträglichkeit habe den Ergebnissen aus früheren Studien entsprochen. Experten trauen dem Krebsmittel jährliche Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro zu. Die Zulassung für Alpharadin in den USA und Europa soll laut Bayer Mitte 2012 beantragt werden. 'Das wirkt sich positiv auf die Aktien aus', kommentierte ein Händler. Er hob zudem hervor, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA für Alpharadin bereits Ende August und damit früher als erwartet eine beschleunigte Prüfung der Zulassung für das Mittel im vereinfachten Verfahren (Fast Track) bekannt gegeben habe.

AUTOBAUER GEBEN NACH - MAN VOR ÜBERNAHMEPRÜFUNG FEST

Dagegen erlitten die Titel der konjunktursensiblen Autobauer Verluste. BMW sanken am Dax-Ende um 2,74 Prozent auf 50,75 Euro. Daimler verbilligten sich ungeachtet der Genehmigung für ein Lkw-Gemeinschaftsunternehmen in China um 0,96 Prozent auf 32,095 Euro. Für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) ging es trotz eher positiver Nachrichten um 0,39 Prozent auf 103,40 Euro bergab. Medienberichte verwiesen auf einen Artikel im Anlegermagazin Barron's, dem zufolge die Titel der Wolfsburger Autobauer unterbewertet seien und Investoren mit einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren eine Kaufgelegenheit bieten könnten. Der Kurs der Aktien spiegele wohl bereits ein weltweit verlangsamtes Absatzwachstum für Pkw wider. Zudem läuft am heutigen Montag die Frist der EU-Kommission zur Prüfung der Mehrheitsübernahme des Lkw-Bauers MAN durch VW aus. Entsprechend werden die Wettbewerbshüter entscheiden, ob sie die Transaktion genehmigen oder vertieft prüfen. Die MAN-Titel gewannen indes 1,75 Prozent auf 59,80 Euro.

Die Aktien von Gildemeister blieben mit plus 0,45 Prozent auf 10,075 Euro hinter dem MDax zurück, nachdem der Werkzeugmaschinenbauer und sein japanischer Kooperationspartner Mori Seiki einem Presse-Vorabbericht widersprochen hatten, wonach die Japaner den Zukauf weiterer Gildemeister-Aktien nicht aussschließen. Zudem teilte Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza mit, dass beide Unternehmen weder kurz- noch langfristig beabsichtigten, ihre gegenseitige Beteiligung aufzustocken. Darüber hinaus erhielt das Unternehmen auf der Branchenmesse EMO so viele Bestellungen bekommen wie nie zuvor.

AUSSAGEN ZUM GESCHÄFTSVERLAUF BELASTEN KLÖCO

Am MDax-Ende sackten die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) nach Aussagen zum Geschäftsverlauf um 5,00 Prozent auf 9,135 Euro ab. Börsianer verwiesen auf ein Interview des 'Deutschen Anleger Fernsehens' mit Konzernchef Gisbert Rühl. Diesem zufolge habe der Stahlhändler bislang keine Nachfrageerholung bemerkt. Er könne zudem nicht ausschließen, dass KlöCo ein Übernahmeziel geworden sei. Die negativen Aussagen zum Geschäftsverlauf wögen schwerer als die Übernahmehoffnungen, kommentierte ein Händler./gl/la

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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