WASHINGTON (dpa-AFX) - Wegen der stark gefallenen Ölpreise müssen sich die Öl exportierenden Staaten nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf schwere Einbußen gefasst machen. Allein im sechs Golfstaaten zählenden Kooperationsrat GCC werde der Exportrückgang in diesem Jahr rund 300 Milliarden Dollar (259 Mrd Euro) betragen, warnte der IWF am Mittwoch in einem Wirtschaftsausblick für den Nahen Osten und Zentralasien.
Am stärksten werde es Kuwait, Katar, den Irak, den Oman, Libyen und Saudi-Arabien treffen. Auch Afghanistan, Pakistan und Länder in Nordafrika müssten sich auf Verluste einstellen, schätzte der IWF. Grund für die niedrigen Ölpreise seien sowohl eine höher als erwartete Produktion - besonders in den USA - als auch eine sinkende Nachfrage weltweit und besonders in China, Japan sowie dem Euro-Raum. Im Durchschnitt werde der Rohölpreis pro Barrel in diesem Jahr 57 Dollar betragen und dann schrittweise auf 72 Dollar bis zum Jahr 2019 steigen. Der Preis müsse 2015 aber deutlich über 57 Dollar liegen, damit die meisten Öl-Exporteure ihren Haushalt decken könnten.