Von Ambar Warrick
Investing.com - Die japanische Verbraucherpreisinflation ist im Januar wie erwartet gestiegen. Das zeigen aktuelle Daten von heute. Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise und einer robusten lokalen Nachfrage erhöht sich der Druck auf die Bank of Japan, ihre Geldpolitik angesichts des Führungswechsels möglicherweise zu straffen.
Der nationale Kernverbraucherpreisindex, der volatile Posten wie frische Lebensmittel ausschließt, stieg im Januar um 4,2 %, verglichen mit 4 % im Vormonat. Der Markt hatte eine Teuerung in diesem Rahmen erwartet.
Unter Einbeziehung volatiler Posten stieg der nationale Kernverbraucherpreisindex im Januar sogar um 4,3 % gegenüber 4 % im Vormonat. Damit erreichte der Index ein 41-Jahres-Hoch.
Es ist bereits der vierte Monat in Folge, in dem die japanische Inflation einen 40-Jahres-Höchststand erreicht, da das Land mit teureren Rohstoffimporten zu kämpfen hat. Steigende Kosten für Kraftstoffe und Versorgungsleistungen waren in den letzten Monaten der größte Inflationstreiber. Dieser Trend setzte sich auch im Januar fort.
Die Inflation für Kraftstoffe und Versorgungsleistungen stieg im Januar sprunghaft um 14 %, während die Gaspreise um 24,3 % in die Höhe schnellten.
Auch die Lebensmittelpreise stiegen im Laufe des Monats um über 7 %, wobei frische Lebensmittel am stärksten zu diesem Anstieg beitrugen.
Die starke Abhängigkeit Japans von Lebensmittel- und Brennstoffimporten war der wichtigste Faktor für die steigende Inflation im Land, da der Russland-Ukraine-Krieg die globalen Rohstoffmärkte störte.
Auch die Abwertung des Yen, der 2022 stark fiel und nun erneut unter Druck steht, verteuerte die Importe für das Land.
Die hohe Inflation erhöht jetzt den Druck auf die Bank of Japan, noch in diesem Jahr mit einer Straffung ihrer Geldpolitik zu beginnen. Die Märkte warten bereits gespannt auf die Rede des designierten BoJ-Gouverneurs Kazuo Ueda, um weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs zu erhalten.
Ueda steht vor der Herausforderung, die japanische Wirtschaft durch den steigenden Preisdruck zu steuern und gleichzeitig sicherzustellen, dass das Wachstum relativ stabil bleibt.
Der japanische Wirtschaftswissenschaftler galt als Überraschungsbesetzung für das Amt und hat bisher angedeutet, dass er einen datengestützten Ansatz zur Änderung der strengen Zinskurvensteuerung der Bank verfolgen wird.
Der Yen stieg nach Veröffentlichung der Inflationsdaten um 0,1 %.