Tokio (Reuters) - Japans Wirtschaft ist Ende 2017 stärker gewachsen als gedacht.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember aufs Jahr hochgerechnet um 1,6 Prozent und damit das achte Quartal in Folge zu, wie die Regierung in Tokio am Donnerstag mitteilte. Sie revidierte damit eine erste Schätzung von 0,5 Prozent kräftig nach oben. Grund dafür seien ebenfalls nach oben revidierte Investitionen der Unternehmen. Damit übertraf das BIP die Expertenprognosen von 0,9 Prozent deutlich. Acht Quartale Wachstum hintereinander hat es in Japan seit dem Wirtschaftsboom der 1980er Jahren nicht mehr gegeben. Insgesamt schaffte die Wirtschaft 2017 das stärkste Wachstum seit Jahren.
Notenbankchef Haruhiko Kuroda versucht mit Rückendeckung von Ministerpräsident Shinzo Abe seit längerem, die Konjunktur mit massiven Geldspritzen zu stärken und die Inflation anzuheizen. Abe befeuert den Aufschwung mit einer ausgabenfreudigen Haushaltspolitik - den sogenannten Abenomics. Für die Notenbank ist die Entwicklung ein ermutigendes Anzeichen, dass die Konjunktur ausreichend Schwung hat, um die Inflation wieder in Richtung ihres Zieles von zwei Prozent nach oben zu treiben.
Experten sehen die exportorientierte Wirtschaft Japans auch dank der robusten US-Konjunktur zunächst weiter auf Wachstumskurs. Allerdings dürfte sie es angesichts zuletzt schwächerer Daten aus der Industrie und vom Einzelhandel im ersten Quartal etwas langsamer angehen lassen, sagte Volkswirt Masaki Kuwahara vom Broker Nomura (T:9716) Securities.