OECD sieht schwächeres Wachstum - Euroraum bleibt Sorgenkind
PARIS/FRANKFURT - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht von einem schwächeren Wachstum in fast allen Mitgliedsländern aus. Ihre Konjunkturprognosen reduzierte die OECD verglichen mit ihrer letzten Projektion von Anfang Mai bis auf wenige Ausnahmen durch die Bank weg. Zusammenfassend ist in einer Mitteilung vom Montag die Rede von einem "moderaten und unsteten" Wachstum. Die Entwicklung in großen Volkswirtschaften klaffe zusehends auseinander. Als besonders problematisch wird die anhaltend schwache Konjunktur im Euroraum hervorgehoben.
RWI: Wachstumsaussichten für Deutschland eingetrübt - Keine Rezession
ESSEN - Die Wachstumsaussichten für Deutschland haben sich nach Einschätzung des Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) eingetrübt. Die konjunkturelle Dynamik habe sich abgeschwächt, heißt es in der am am Montag veröffentlichten Konjunkturprognose. Anzeichen für eine Rezession seien aber nicht zu erkennen.
Studie: Deutsche ärgern sich über Kontoführungsgebühr am meisten
FRANKFURT - Keine andere Bankgebühr ärgert die Deutschen einer Umfrage zufolge so sehr wie die Kontoführungsgebühr. Nach einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Studie des Marktforschungsunternehmens GfK F:GFK im Auftrag der Direktbank ING (ASX:INGA) (FSE:INN)-Diba regen sich 38 Prozent der Befragten in Deutschland besonders über die Kosten für die Kontoführung auf.
Dobrindt: Maut-Gesetzentwurf wird Bedenken berücksichtigen
MÜNCHEN - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will Bedenken gegen seine Pkw-Maut-Pläne aus den Reihen der Union schon im Gesetzentwurf berücksichtigen. "Ich werde einen Gesetzentwurf vorstellen, der die Fragen, die sich zurzeit noch stellen, auch so beantwortet, dass alles befriedet ist", sagte Dobrindt am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. Details nannte er aber nicht. Zudem betonte er, dass es auch im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens noch Änderungen geben könne.
S&P erwartet breitangelegte EZB-Wertpapierkäufe
FRANKFURT - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Käufe von privaten Wertpapieren deutlich ausweiten wird. Gerade die jüngsten Lockerungsrunde von Juni und September erhöhten die Wahrscheinlichkeit weiterer Maßnahmen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Kommentar von S&P-Chefvolkswirt Jean-Michel Six. Seine Argumentation: Sowohl die neuen Langfristkredite (TLTROs) als auch die Käufe von Kreditverbriefungen (ABS) reichten im Volumen nicht aus, um die Bilanz der EZB im angekündigten Umfang auszuweiten.
Bundesbank-Vorstand Dombret: Eurobonds derzeit kein Thema
FRANKFURT/DÜSSELDORF - Die Deutsche Bundesbank sieht momentan keine Basis für gemeinsame Staatsanleihen der Euro-Länder. "Eine gemeinsame Haftung setzt eine noch tiefere Integration voraus, als wir sie heute haben", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret dem "Handelsblatt" (Montag): "Eurobonds sind für mich erst im Zusammenhang mit einer Fiskalunion denkbar, bei der es neben einer gemeinsamen Haftung auch eine gemeinsame Budgetkontrolle gibt." Das sei derzeit sehr unrealistisch. Ohne diese Kontrolle würden Anleihen, für die alle Euroländer hafteten, falsche finanzpolitische Anreize setzen: "Insofern stehe ich Eurobonds sehr kritisch gegenüber." Dombret wies damit einen Vorstoß von Commerzbank F:CBK-Chef Martin Blessing zurück.
Eurozone: Überschuss in der Handelsbilanz weitet sich aus
LUXEMBURG - Der Handelsüberschuss der Eurozone hat sich merklich ausgeweitet. Im Juli stieg das Plus von 16,7 Milliarden Euro im Vormonat auf 21,2 Milliarden Euro, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Im entsprechenden Vorjahresmonat hatte der Überschuss noch bei 18,0 Milliarden Euro gelegen. Bereinigt um jahreszeitliche Einflüsse sank der Überschuss dagegen von 13,8 Milliarden auf 12,2 Milliarden Euro.
Wieder weniger Betriebe in Deutschland gegründet
WIESBADEN - Im ersten Halbjahr 2014 haben erneut weniger Menschen in Deutschland den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Nach vorläufigen Zahlen wurden knapp 65 000 Betriebe angemeldet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lasse, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Das seien 2,8 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2013. Gleichzeitig wurden von Januar bis Ende Juni 2014 fast 58 000 größere Betriebe geschlossen - 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Ökonomen ziehen Bilanz zum Ost-Arbeitsmarkt 25 Jahre nach Mauerfall
BERLIN - Knapp 25 Jahre nach dem Mauerfall ziehen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsexperten am Montag (13.00 Uhr) in Berlin eine Bilanz zur wirtschaftlichen Entwicklung im Osten. Veranstalter ist das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Diskutiert werden soll, welche Unterschiede es nach wie vor zwischen den West- und Ostländern gibt und was künftig zu erwarten ist. Auch inwieweit die Erwartungen von 1989 erfüllt wurden, soll Thema sein. Erwartet werden neben dem Vorstand Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, auch Forscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung oder der Humboldt-Universität Berlin.