KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Mittelstand trotzt Krise bislang besser
als Großunternehmen
Frankfurt (ots) -
- Dank Erwartungsaufhellung leichte Verbesserung des
mittelständischen Geschäftsklimas
- Bei Großunternehmen weiterer Rückgang der Geschäftserwartungen
- Konjunktur 2012: Starker Dynamikverlust , Rezessionsrisiko hoch
Die Talfahrt des mittelständischen Geschäftsklimas hat sich im
November nicht weiter fortgesetzt. Im Gegenteil: Dieser zentrale
Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers legte im Vergleich zum
Oktober leicht um 1,0 Zähler auf 13,4 Saldenpunkte zu. Getragen wird
der Anstieg von den verbesserten Geschäftserwartungen des
Mittelstands, die um 2,4 Zähler auf jetzt -2,7 Saldenpunkte anzogen.
Ihre aktuelle Geschäftslage hingegen schätzen die kleinen und
mittleren Unternehmen etwas schlechter ein als im Vormonat (-0,6
Zähler) - sie bleibt mit 29,9 Saldenpunkten aber immer noch auf einem
historisch hohen Niveau. Der Mittelstand trotzt damit der Krise
bislang besser als die Großunternehmen, die eine weitere Eintrübung
des Geschäftsklimas beklagen (-0,4 Zähler auf 8,1 Saldenpunkte).
Zwar beurteilen die großen Firmen ihre aktuellen Geschäfte etwas
besser als im Monat davor (+0,9 Zähler auf 29,5 Saldenpunkte), dieser
geringfügige Zuwachs reicht aber nicht aus, um die weitere Eintrübung
der Geschäftserwartungen (-1,4 Zähler auf -12,0 Saldenpunkte) zu
kompensieren. Im Ergebnis ist nicht nur das Geschäftsklimaniveau bei
den Großunternehmen inzwischen deutlich niedriger als im Mittelstand.
Auch sind die Erwartungen der großen Firmen damit so stark hinter die
Lageurteile zurückgefallen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im
Januar 1991, nämlich um 41,5 Punkte
(Erwartungen-Lageurteile-Differenz im Mittelstand zum Vergleich:
-32,6 Punkte). Die enorme Lücke zulasten der Erwartungen lässt für
die kommenden Monate kräftige Abwärtskorrekturen bei der
Geschäftslageeinschätzung der Großunternehmen erwarten.
Da es vor allem die international stark verflochtenen großen
Firmen sind, welche die Abschwächung der Auslandsnachfrage als erste
und am kräftigsten spüren, spricht diese Entwicklung dafür, dass der
konjunkturelle Abschwung bislang überwiegend auf globale und
europäische Belastungsfaktoren zurückzuführen ist. Die
Binnennachfrage hingegen wirkt konjunkturstützend. Untermauert wird
diese Einschätzung dadurch, dass die Klimaverschlechterung bei den
Großunternehmen im November ausschließlich von der exportstarken
Industrie ausging.
'Trotz schwächerer Weltkonjunktur und Eurokrise behält der
Mittelstand bislang die Nerven', kommentiert Dr. Norbert Irsch,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die im gegenwärtigen Umfeld
positiv überraschenden Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers.
'Damit daraus aber ein echtes Stabilisierungssignal wird, müssten
sich die Erwartungen noch über mehrere Monate hin aufhellen. Dies ist
jedoch ein eher unwahrscheinliches Szenario', so Irsch weiter.
Immerhin stünden die Chancen für die deutsche Wirtschaft aber noch
recht gut, mit einem 'blauen Auge' davon zu kommen. Von einem
Konjunkturabsturz wie im Winter 2008/09 gehe die KfW aus heutiger
Sicht nicht aus, sie erwarte vielmehr für 2012 ein
kalenderbereinigtes Realwachstum von 1 %. 'Nach den zwei
konjunkturell sehr guten Jahren 2010 und 2011 wäre dies zwar ein
markanter, aber immer noch 'normaler' Abschwung. Bedingung dafür ist
jedoch, dass die europäische und nationale Politik die Eurokrise
rasch und wirkungsvoll entschärft', betont Irsch. 'Gelingt die
Kriseneindämmung nicht bald, dürfte auch Deutschland im kommenden
Jahr eine Rezession nicht erspart bleiben.'
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.
Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom
Fragen von Journalisten beantwortet:
Christine Volk, Telefon: 069 7431 3867; christine.volk@kfw.de.
als Großunternehmen
Frankfurt (ots) -
- Dank Erwartungsaufhellung leichte Verbesserung des
mittelständischen Geschäftsklimas
- Bei Großunternehmen weiterer Rückgang der Geschäftserwartungen
- Konjunktur 2012: Starker Dynamikverlust , Rezessionsrisiko hoch
Die Talfahrt des mittelständischen Geschäftsklimas hat sich im
November nicht weiter fortgesetzt. Im Gegenteil: Dieser zentrale
Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers legte im Vergleich zum
Oktober leicht um 1,0 Zähler auf 13,4 Saldenpunkte zu. Getragen wird
der Anstieg von den verbesserten Geschäftserwartungen des
Mittelstands, die um 2,4 Zähler auf jetzt -2,7 Saldenpunkte anzogen.
Ihre aktuelle Geschäftslage hingegen schätzen die kleinen und
mittleren Unternehmen etwas schlechter ein als im Vormonat (-0,6
Zähler) - sie bleibt mit 29,9 Saldenpunkten aber immer noch auf einem
historisch hohen Niveau. Der Mittelstand trotzt damit der Krise
bislang besser als die Großunternehmen, die eine weitere Eintrübung
des Geschäftsklimas beklagen (-0,4 Zähler auf 8,1 Saldenpunkte).
Zwar beurteilen die großen Firmen ihre aktuellen Geschäfte etwas
besser als im Monat davor (+0,9 Zähler auf 29,5 Saldenpunkte), dieser
geringfügige Zuwachs reicht aber nicht aus, um die weitere Eintrübung
der Geschäftserwartungen (-1,4 Zähler auf -12,0 Saldenpunkte) zu
kompensieren. Im Ergebnis ist nicht nur das Geschäftsklimaniveau bei
den Großunternehmen inzwischen deutlich niedriger als im Mittelstand.
Auch sind die Erwartungen der großen Firmen damit so stark hinter die
Lageurteile zurückgefallen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im
Januar 1991, nämlich um 41,5 Punkte
(Erwartungen-Lageurteile-Differenz im Mittelstand zum Vergleich:
-32,6 Punkte). Die enorme Lücke zulasten der Erwartungen lässt für
die kommenden Monate kräftige Abwärtskorrekturen bei der
Geschäftslageeinschätzung der Großunternehmen erwarten.
Da es vor allem die international stark verflochtenen großen
Firmen sind, welche die Abschwächung der Auslandsnachfrage als erste
und am kräftigsten spüren, spricht diese Entwicklung dafür, dass der
konjunkturelle Abschwung bislang überwiegend auf globale und
europäische Belastungsfaktoren zurückzuführen ist. Die
Binnennachfrage hingegen wirkt konjunkturstützend. Untermauert wird
diese Einschätzung dadurch, dass die Klimaverschlechterung bei den
Großunternehmen im November ausschließlich von der exportstarken
Industrie ausging.
'Trotz schwächerer Weltkonjunktur und Eurokrise behält der
Mittelstand bislang die Nerven', kommentiert Dr. Norbert Irsch,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die im gegenwärtigen Umfeld
positiv überraschenden Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers.
'Damit daraus aber ein echtes Stabilisierungssignal wird, müssten
sich die Erwartungen noch über mehrere Monate hin aufhellen. Dies ist
jedoch ein eher unwahrscheinliches Szenario', so Irsch weiter.
Immerhin stünden die Chancen für die deutsche Wirtschaft aber noch
recht gut, mit einem 'blauen Auge' davon zu kommen. Von einem
Konjunkturabsturz wie im Winter 2008/09 gehe die KfW aus heutiger
Sicht nicht aus, sie erwarte vielmehr für 2012 ein
kalenderbereinigtes Realwachstum von 1 %. 'Nach den zwei
konjunkturell sehr guten Jahren 2010 und 2011 wäre dies zwar ein
markanter, aber immer noch 'normaler' Abschwung. Bedingung dafür ist
jedoch, dass die europäische und nationale Politik die Eurokrise
rasch und wirkungsvoll entschärft', betont Irsch. 'Gelingt die
Kriseneindämmung nicht bald, dürfte auch Deutschland im kommenden
Jahr eine Rezession nicht erspart bleiben.'
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.
Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom
Fragen von Journalisten beantwortet:
Christine Volk, Telefon: 069 7431 3867; christine.volk@kfw.de.