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Veröffentlicht am 01.12.2011, 11:38
Aktualisiert 01.12.2011, 11:40
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Mittelstand trotzt Krise bislang besser

als Großunternehmen

Frankfurt (ots) -

- Dank Erwartungsaufhellung leichte Verbesserung des

mittelständischen Geschäftsklimas

- Bei Großunternehmen weiterer Rückgang der Geschäftserwartungen

- Konjunktur 2012: Starker Dynamikverlust , Rezessionsrisiko hoch

Die Talfahrt des mittelständischen Geschäftsklimas hat sich im

November nicht weiter fortgesetzt. Im Gegenteil: Dieser zentrale

Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers legte im Vergleich zum

Oktober leicht um 1,0 Zähler auf 13,4 Saldenpunkte zu. Getragen wird

der Anstieg von den verbesserten Geschäftserwartungen des

Mittelstands, die um 2,4 Zähler auf jetzt -2,7 Saldenpunkte anzogen.

Ihre aktuelle Geschäftslage hingegen schätzen die kleinen und

mittleren Unternehmen etwas schlechter ein als im Vormonat (-0,6

Zähler) - sie bleibt mit 29,9 Saldenpunkten aber immer noch auf einem

historisch hohen Niveau. Der Mittelstand trotzt damit der Krise

bislang besser als die Großunternehmen, die eine weitere Eintrübung

des Geschäftsklimas beklagen (-0,4 Zähler auf 8,1 Saldenpunkte).

Zwar beurteilen die großen Firmen ihre aktuellen Geschäfte etwas

besser als im Monat davor (+0,9 Zähler auf 29,5 Saldenpunkte), dieser

geringfügige Zuwachs reicht aber nicht aus, um die weitere Eintrübung

der Geschäftserwartungen (-1,4 Zähler auf -12,0 Saldenpunkte) zu

kompensieren. Im Ergebnis ist nicht nur das Geschäftsklimaniveau bei

den Großunternehmen inzwischen deutlich niedriger als im Mittelstand.

Auch sind die Erwartungen der großen Firmen damit so stark hinter die

Lageurteile zurückgefallen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im

Januar 1991, nämlich um 41,5 Punkte

(Erwartungen-Lageurteile-Differenz im Mittelstand zum Vergleich:

-32,6 Punkte). Die enorme Lücke zulasten der Erwartungen lässt für

die kommenden Monate kräftige Abwärtskorrekturen bei der

Geschäftslageeinschätzung der Großunternehmen erwarten.

Da es vor allem die international stark verflochtenen großen

Firmen sind, welche die Abschwächung der Auslandsnachfrage als erste

und am kräftigsten spüren, spricht diese Entwicklung dafür, dass der

konjunkturelle Abschwung bislang überwiegend auf globale und

europäische Belastungsfaktoren zurückzuführen ist. Die

Binnennachfrage hingegen wirkt konjunkturstützend. Untermauert wird

diese Einschätzung dadurch, dass die Klimaverschlechterung bei den

Großunternehmen im November ausschließlich von der exportstarken

Industrie ausging.

'Trotz schwächerer Weltkonjunktur und Eurokrise behält der

Mittelstand bislang die Nerven', kommentiert Dr. Norbert Irsch,

Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die im gegenwärtigen Umfeld

positiv überraschenden Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers.

'Damit daraus aber ein echtes Stabilisierungssignal wird, müssten

sich die Erwartungen noch über mehrere Monate hin aufhellen. Dies ist

jedoch ein eher unwahrscheinliches Szenario', so Irsch weiter.

Immerhin stünden die Chancen für die deutsche Wirtschaft aber noch

recht gut, mit einem 'blauen Auge' davon zu kommen. Von einem

Konjunkturabsturz wie im Winter 2008/09 gehe die KfW aus heutiger

Sicht nicht aus, sie erwarte vielmehr für 2012 ein

kalenderbereinigtes Realwachstum von 1 %. 'Nach den zwei

konjunkturell sehr guten Jahren 2010 und 2011 wäre dies zwar ein

markanter, aber immer noch 'normaler' Abschwung. Bedingung dafür ist

jedoch, dass die europäische und nationale Politik die Eurokrise

rasch und wirkungsvoll entschärft', betont Irsch. 'Gelingt die

Kriseneindämmung nicht bald, dürfte auch Deutschland im kommenden

Jahr eine Rezession nicht erspart bleiben.'

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter:

www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.

Originaltext: KfW

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193

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