FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurserholung vom Mittwoch ist am Fronleichnamstag zum Erliegen gekommen. Der Dax (DAX) gab am Donnerstagnachmittag in einem an Impulsen armen Feiertagshandel um 0,31 Prozent auf 12 743,83 Punkte nach. Für den Börsenmonat Mai zeichnet sich damit ein Zugewinn von rund einem Prozent ab.
In Italien laufen Versuche weiter, eine Neuwahl doch noch abzuwenden. Präsident Sergio Mattarella ließ die populistische Fünf-Sterne-Bewegung zunächst ohne Frist weiter mit der fremdenfeindlichen Lega verhandeln. Sollte der erneute Annäherungsversuch scheitern, steht Carlo Cottarelli als designierter Ministerpräsident für eine Übergangsregierung bereit. Zumindest gab es mit dessen Ministerliste keine Probleme mehr, wie aus dem Präsidentenpalast verlautete. Die politische Unsicherheit in dem Land hatte die Börsen zum Wochenbeginn stark belastet.
"In Italien ist wieder alles möglich - von einer Übergangsregierung mit schnellen Neuwahlen bis hin zu einer populistischen Regierung", sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Viele Investoren hätten deshalb "vom Panik- in den Abwarte-Modus gewechselt".
Besser als der Dax schlugen sich die Nebenwerte-Indizes: So stieg der MDax (MDAX) der 50 mittelgroßen Werte stieg um 0,61 Prozent auf 26 516,32 Punkte. Das Technologiewerte-Barometer TecDax (TecDAX) legte um 0,21 Prozent auf 2804,34 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) bewegte sich kaum von der Stelle.
Im Dax zählten Automobilaktien zu den Verlierern. Hier belastete ein Bericht der "Wirtschaftswoche", dem zufolge US-Präsident Donald Trump deutsche Premium-Automobilhersteller aus dem US-Markt drängen könnte. Die Papiere von Daimler (4:DAIGn) verloren 0,54 Prozent und die von VW (4:VOWG_p) 1,22 Prozent.
Aktien der Deutschen Bank (DE:DBKGn) weiteten die jüngsten Verluste um 2,85 Prozent aus. Die "Financial Times" berichtete, der Einlagensicherungsfonds FDIC in den USA habe die US-Tochter der Deutschen Bank auf eine Liste von "Problembanken" gesetzt.
Anteile von Covestro (4:1COV) verteuerten sich um 1,11 Prozent. Sie profitierten davon, dass die Berenberg Bank die Aktien von "Halten" auf "Kaufen" erhöht und dies mit ihrer attraktiven Bewertung begründet hat.
Das Kursplus der Aktien der Deutschen Börse (4:DB1Gn) von 1,68 Prozent begründeten Händler mit positiven Reaktionen von Anlegern auf den Investorentag des Börsenbetreibers.
Der Kurs von SMA Solar (112:S92G) lag mit einem Abschlag von 5,48 Prozent am Ende des TecDax. Ein Händler begründete die Schwäche mit umfangreichen Aktienverkäufen von Top-Managern des Solarunternehmens in den vergangenen Tagen.
Grammer (4:GMMG)-Aktien (4:GMMG) erreichten mit 67,95 Euro eine weitere Bestmarke. Am Dienstag hatte der chinesische Großaktionär Ningbo Jifeng die Rekordjagd mit einem Kaufangebot in Höhe von 60 Euro je Aktie plus 1,25 Euro Dividende eröffnet. Zuletzt ging es um 2,29 Prozent auf 67 Euro nach oben. Analysten schließen eine Erhöhung des Angebots nicht aus.
Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) fiel um 0,38 Prozent auf 141,11 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) gab um 0,16 Prozent auf 161,57 Punkte nach.
Der Eurokurs setzte die Aufwärtstendenz vom Mittwoch fort und notierte zuletzt mit 1,1694 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8552 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1632 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8597 Euro gekostet.