BERLIN (dpa-AFX) - Der Außenhandel wird nach Ansicht von Experten auf lange Sicht der wichtigste Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft bleiben. Dabei entwickele sich der Dienstleistungssektor immer stärker zum Exportschlager, sagte der Präsident des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel (BGA), Anton F. Börner, der Deutschen Presse-Agentur. Deutsche Systemlösungen und Kundendienstleistungen seien gefragt wie nie zuvor.
Allein 2012 sind laut BGA Dienstleistungen mit einem Gesamtvolumen von 200 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert worden. Dazu zähle die ganze Palette wie Beratung, Finanzdienstleistungen, Tourismus, technische Dienstleistungen oder Informationstechnologien, sagte Börner. Die Kurve zeige steil nach oben.
'Wir rechnen in den nächsten zehn bis 15 Jahren mit sehr starkem Wachstum', sagte der BGA-Chef. Dabei spiele Europa nur eine Nebenrolle - wichtige Märkte seien vor allem aufstrebende Länder wie China oder Indien. Der Ausbau der Infrastruktur in diesen Staaten biete riesige Chancen.
Besonders gefragt ist deutsches Knowhow im Gesundheitsmanagement, bei der Abfallentsorgung, dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, dem Aufbau von Verwaltungsstrukturen oder der Energieversorgung. 'Da haben wir in Deutschland überall Spitzenleistungen - und viele neue Startups', sagte Börner. 'Unsere Stärke ist, dass wir weltweit aufgestellt sind. Das kommt uns natürlich enorm zugute.'
In den vergangenen 20 Jahren sind die Dienstleistungsexporte laut BGA jedes Jahr im Schnitt um mehr als sieben Prozent gestiegen - und damit knapp 1,5 Prozentpunkte schneller als die Warenexporte. 2010 gelang es Deutschland, Großbritannien auf Platz drei zu verdrängen. Nur die USA exportieren jetzt noch mehr Dienstleistungen als Deutschland.
Für 2013 rechnet Börner damit, dass die deutschen Exporte insgesamt um dreieinhalb bis vier Prozent wachsen. 'Wenn es ganz toll läuft, können es auch fünf Prozent sein', sagte der Verbandschef. Damit würden die Ausfuhren auf rund 1,16 Milliarden Euro steigen, die Zuwachsraten allerdings hinter den Rekordwerten der vergangenen Jahre zurückbleiben. Hauptgrund ist laut Börner die Euro-Schuldenkrise, die aus seiner Sicht noch lange nicht überwunden ist. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einem Zuwachs von vier Prozent. '2013 wird sich die deutsche Außenwirtschaft auch in schwierigem Umfeld behaupten können', sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Montag).
Als große Gefahr bezeichnete Börner die wachsende Abschottung der nationalen Märkte. 'In der Schuldenkrise liegen die Nerven bei allen blank, da versucht das eine oder andere Land, das Heil in der Abschottung zu finden', sagte der BGA-Präsident. Vor allem in osteuropäischen Ländern nehme diese Tendenz stark zu.
Börner forderte, dass Brüssel bei solchen Entwicklungen mit eiserner Hand gegensteuere. 'Das ist ein Weg, der eine verheerende Richtung führt.' In Argentinien könne man sehen, dass dies zu dramatischen strukturellen Verwerfungen in der Wirtschaft führe, die das Land über kurz oder lang wieder in den Bankrott treiben dürften. Dabei seien sich die Experten einig, wie wichtig der freie Handel sei: 'Wenn man die Doha-Runde weiterführen würde, würde das jedes Jahr ein Konjunkturprogramm von 600 Milliarden Dollar freisetzen.'/wn/DP/jsl
Allein 2012 sind laut BGA Dienstleistungen mit einem Gesamtvolumen von 200 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert worden. Dazu zähle die ganze Palette wie Beratung, Finanzdienstleistungen, Tourismus, technische Dienstleistungen oder Informationstechnologien, sagte Börner. Die Kurve zeige steil nach oben.
'Wir rechnen in den nächsten zehn bis 15 Jahren mit sehr starkem Wachstum', sagte der BGA-Chef. Dabei spiele Europa nur eine Nebenrolle - wichtige Märkte seien vor allem aufstrebende Länder wie China oder Indien. Der Ausbau der Infrastruktur in diesen Staaten biete riesige Chancen.
Besonders gefragt ist deutsches Knowhow im Gesundheitsmanagement, bei der Abfallentsorgung, dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, dem Aufbau von Verwaltungsstrukturen oder der Energieversorgung. 'Da haben wir in Deutschland überall Spitzenleistungen - und viele neue Startups', sagte Börner. 'Unsere Stärke ist, dass wir weltweit aufgestellt sind. Das kommt uns natürlich enorm zugute.'
In den vergangenen 20 Jahren sind die Dienstleistungsexporte laut BGA jedes Jahr im Schnitt um mehr als sieben Prozent gestiegen - und damit knapp 1,5 Prozentpunkte schneller als die Warenexporte. 2010 gelang es Deutschland, Großbritannien auf Platz drei zu verdrängen. Nur die USA exportieren jetzt noch mehr Dienstleistungen als Deutschland.
Für 2013 rechnet Börner damit, dass die deutschen Exporte insgesamt um dreieinhalb bis vier Prozent wachsen. 'Wenn es ganz toll läuft, können es auch fünf Prozent sein', sagte der Verbandschef. Damit würden die Ausfuhren auf rund 1,16 Milliarden Euro steigen, die Zuwachsraten allerdings hinter den Rekordwerten der vergangenen Jahre zurückbleiben. Hauptgrund ist laut Börner die Euro-Schuldenkrise, die aus seiner Sicht noch lange nicht überwunden ist. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einem Zuwachs von vier Prozent. '2013 wird sich die deutsche Außenwirtschaft auch in schwierigem Umfeld behaupten können', sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Montag).
Als große Gefahr bezeichnete Börner die wachsende Abschottung der nationalen Märkte. 'In der Schuldenkrise liegen die Nerven bei allen blank, da versucht das eine oder andere Land, das Heil in der Abschottung zu finden', sagte der BGA-Präsident. Vor allem in osteuropäischen Ländern nehme diese Tendenz stark zu.
Börner forderte, dass Brüssel bei solchen Entwicklungen mit eiserner Hand gegensteuere. 'Das ist ein Weg, der eine verheerende Richtung führt.' In Argentinien könne man sehen, dass dies zu dramatischen strukturellen Verwerfungen in der Wirtschaft führe, die das Land über kurz oder lang wieder in den Bankrott treiben dürften. Dabei seien sich die Experten einig, wie wichtig der freie Handel sei: 'Wenn man die Doha-Runde weiterführen würde, würde das jedes Jahr ein Konjunkturprogramm von 600 Milliarden Dollar freisetzen.'/wn/DP/jsl