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Ökonomen-Stimmen zum erneuten Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas

Veröffentlicht am 25.07.2024, 11:41

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend weiter verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel um 1,6 Punkte auf 87,0 Zähler, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte. Es ist der dritte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge. Die rund 9000 vom Ifo-Institut befragten Unternehmen bewerteten die Aussichten auf ihre künftigen Geschäfte deutlich schlechter. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage fiel schwächer aus als im Monat zuvor.

Die Einschätzungen von Ökonomen im Überblick:

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank (ETR:CBKG)

"Der unerwartet deutliche Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas ist eine weitere kalte Dusche für die verbliebenen Konjunkturoptimisten. Die abebbende Belastung durch die zurückliegenden Zins- und Energiepreiserhöhungen schlägt sich bisher kaum in einer konjunkturellen Erholung nieder, auch weil die Unternehmen unter der jahrelangen Erosion der Standortqualität leiden. Für das zweite Halbjahr zeichnet sich allenfalls eine blutleere Aufwärtsbewegung ab. Viele Konjunkturprognosen sind noch zu optimistisch."

Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank

"Der dritte Rückgang in Folge ist ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen auf ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in den Sommermonaten. Die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate dürfte im zweiten Quartal die Null-Linie allenfalls minimal übertroffen haben. Eine größere Dynamik zeichnet sich derzeit auch nicht ab. Im Gegenteil: Ohne eine Stabilisierung der Industriekonjunktur, die angesichts der schwachen Daten nicht in Sicht ist, droht ein Rückfall in eine rezessive Phase."

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank

"Kalte Dusche bei der Konjunktur: Das Ifo Geschäftsklima läutet einen Abwärtstrend ein. Unsicherheiten von der US-Präsidentschaftswahl bis hin zu europäischen Autozöllen lasten auf der Unternehmensstimmung. Aber noch gibt es Hoffnung, dass dies eher eine Konjunkturpause ist. Denn gleichzeitig steigen in Deutschland die Einkommen wieder und die Konsumenten werden etwas zuversichtlicher. Das sollte der deutschen Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte wieder Auftrieb geben."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank

"Das Tal der Tränen ist noch nicht durchschritten, es gleicht eher einer breiten Ebene, deren Ausdehnung kaum zu überblicken ist. Der industriell geprägten deutschen Wirtschaft fehlen außenwirtschaftliche Impulse. Das globale verarbeitende Gewerbe tut sich derzeit schwer, gleichzeitig ist der Welthandel schwach. Das ist für die deutsche Wirtschaft nicht gut."

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING (AS:INGA) Bank

"Die deutsche Wirtschaft steckt weiterhin in der Stagnation fest, und die jüngsten enttäuschenden Stimmungsindikatoren zeigen, dass die Kombination aus konjunkturellen und strukturellen Gegenwinden nicht leicht zu überwinden ist. Dennoch ist eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte noch möglich, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass sie stark ausfallen wird."

Jens-Oliver Niklasch, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)

"Dieser Einbruch auf breiter Front ist ein Desaster. An eine ausgedehnte Stagnation hatten wir uns ja schon fast gewöhnt. Aber jetzt sieht es so aus, als hätte die Wirtschaft schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Nach einem guten Jahresbeginn und dem allenfalls mäßigen zweiten Quartal droht ein Minus-Sommer für die gewerbliche Wirtschaft. Die Summe der Zahlen aus der Industrie sowie die Frühindikatoren lassen eigentlich keine andere Interpretation zu."

Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)

"Sowohl die Geschäftserwartungen als auch die Geschäftslage haben sich getrübt. Zudem sind die Niveaus im historischen Vergleich niedrig und damit lassen Hinweise auf eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten auf sich warten. Die Zinssenkungsspekulationen bezüglich der EZB werden von den Zahlen tendenziell gestärkt.

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