HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Reifenspezialist Continental hängt trotz der kriselnden europäischen Märkte viele Konkurrenten ab und steuert 2012 auf weitere Bestmarken zu. Zur Hauptversammlung am Freitag in Hannover meldete der Konzern für das erste Quartal einen vorläufigen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 766 Millionen Euro. In den drei Auftaktmonaten 2011 waren es noch 634 Millionen. Debatten gab es um die höheren Bezüge der Aufsichtsräte.
Seinen Umsatz konnte Conti zwischen Januar und März auf 8,3 Milliarden Euro steigern - rund eine Milliarde mehr als vor einem Jahr. 'Wir sind erneut weitaus stärker gewachsen als die Automobil- und Reifenmärkte', sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. Bei den Erlösen will der Konzern 2012 noch einmal um über 5 Prozent zulegen. 'Der gelungene Start stimmt uns zuversichtlich, dass wir unsere gesetzten Ziele sicher erreichen werden', erklärte Degenhart. 'Dies gilt trotz aller Unsicherheiten und der schwierigen Situation in einigen Mitgliedsländern der Europäischen Union.'
GEFAHREN GANZ UND GAR NICHT GEBANNT
Zugleich mahnte der Vorstandsvorsitzende in seiner Rede vor den Aktionären zur Vorsicht: 'Wir dürfen uns von aktuellen Erfolgszahlen nicht täuschen lassen. Die Gefahren von Finanz- und Schuldenkrise sind ganz und gar nicht gebannt.' Vor allem in Nordamerika und Asien entwickelten sich die Märkte derzeit allerdings besser als erwartet.
Das 1871 gegründete Unternehmen erwirtschaftet bereits 17 Prozent der Umsätze in Asien, 19 Prozent in Nordamerika und Mexiko. Mit Anteilen von 26 und 33 Prozent für Deutschland und das restliche Europa ist der Konzern jedoch stark von den Heimatmärkten abhängig.
Die globale Produktion dürfte sich aus Sicht Degenharts in diesem Jahr bei 79 Millionen Autos einpendeln. Bei der Bilanzvorlage Anfang März war er noch von 77 Millionen ausgegangen. Die Allianz zwischen General Motorsund PSA sieht der Conti-Chef weiter positiv, derzeit macht Continental etwa 10 Prozent des Umsatzes mit beiden Großkunden.
DEBATTE ÜBER HÖHE DER MANAGER-BEZÜGE
2011 hatten die Hannoveraner Rekordzahlen eingefahren. Der vom fränkischen Familienunternehmen Schaeffler kontrollierte Konzern verbuchte dank der brummenden Nachfrage aus der Autoindustrie und dem Maschinenbau einen Gewinn von 1,242 Milliarden Euro, nach 576 Millionen im Vorjahr. Die Zahlen des ersten Quartals lagen nun bereits über den Erwartungen einiger Analysten. Die endgültigen Daten will die Conti-Spitze am kommenden Donnerstag (3. Mai) vorlegen.
Nach Einschätzung Degenharts ist der Konzern auf einem guten Weg, um wieder in den Aktienleitindex Dax aufgenommen zu werden. 'Diese Möglichkeit gilt es, für den nächsten Zusammensetzungstermin im September im Auge zu behalten', meinte der Conti-Chef. Ein anderes Unternehmen müsste dazu aus der Gruppe der 30 Dax-Firmen ausscheiden.
Unterdessen erreichte die Debatte über die Höhe der Bezüge von Managern und Aufsichtsräten auch Conti. Einige Aktionärsvertreter fragten die Konzernspitze, ob die Anhebung der Vergütung für die Aufsichtsräte nicht falsche Signale setze. Chefkontrolleur Wolfgang Reitzle verteidigte die Vorschläge gegen Kritik, die vor allem von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kam: 'Wir meinen, dass die Höhe akzeptabel ist.' Beim Autobauer VW hatten die hohen Gehälter für das Top-Management zuletzt für Aufsehen gesorgt.
NACH DREI JAHREN WIEDER DIVIDENDE
Am Ende stimmten fast alle Anteilseigner ungeachtet des 'Warnschusses' des DSW-Vertreters dafür, die feste jährliche Vergütung für jedes Mitglied des Kontrollgremiums von bisher 40 000 auf künftig 75 000 Euro anzuheben. Hinzu kommen - wie beim Vorstand - variable Bestandteile. Der achtköpfige Vorstand strich 2011 insgesamt 15,5 Millionen Euro an fixen und variablen Bezügen ein, 2010 waren es 15,1 Millionen. Degenhart allein erhielt rund 3 Millionen Euro.
Nach drei Jahren ohne Dividende gab die Hauptversammlung außerdem grünes Licht für eine Ausschüttung: Für jede Aktie werden 1,50 Euro ausgezahlt. Unabhängig von dieser Erfolgsbeteiligung und den hohen Investitionen halte das Management am Ziel fest, die Schulden 2012 von 6,8 auf unter 6,5 Milliarden Euro zu drücken, sagte Degenhart.
Über die Zukunft der Zusammenarbeit mit Hauptaktionär Schaeffler erfuhren die Teilnehmer der Hauptversammlung wenig Neues. 'Neben begonnen Einkaufskooperationen und der Herstellung von Turboladern laufen weitere Entwicklungs- und Lieferkooperationen', so Degenhart./jap/DP/wiz
Seinen Umsatz konnte Conti zwischen Januar und März auf 8,3 Milliarden Euro steigern - rund eine Milliarde mehr als vor einem Jahr. 'Wir sind erneut weitaus stärker gewachsen als die Automobil- und Reifenmärkte', sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. Bei den Erlösen will der Konzern 2012 noch einmal um über 5 Prozent zulegen. 'Der gelungene Start stimmt uns zuversichtlich, dass wir unsere gesetzten Ziele sicher erreichen werden', erklärte Degenhart. 'Dies gilt trotz aller Unsicherheiten und der schwierigen Situation in einigen Mitgliedsländern der Europäischen Union.'
GEFAHREN GANZ UND GAR NICHT GEBANNT
Zugleich mahnte der Vorstandsvorsitzende in seiner Rede vor den Aktionären zur Vorsicht: 'Wir dürfen uns von aktuellen Erfolgszahlen nicht täuschen lassen. Die Gefahren von Finanz- und Schuldenkrise sind ganz und gar nicht gebannt.' Vor allem in Nordamerika und Asien entwickelten sich die Märkte derzeit allerdings besser als erwartet.
Das 1871 gegründete Unternehmen erwirtschaftet bereits 17 Prozent der Umsätze in Asien, 19 Prozent in Nordamerika und Mexiko. Mit Anteilen von 26 und 33 Prozent für Deutschland und das restliche Europa ist der Konzern jedoch stark von den Heimatmärkten abhängig.
Die globale Produktion dürfte sich aus Sicht Degenharts in diesem Jahr bei 79 Millionen Autos einpendeln. Bei der Bilanzvorlage Anfang März war er noch von 77 Millionen ausgegangen. Die Allianz zwischen General Motors
DEBATTE ÜBER HÖHE DER MANAGER-BEZÜGE
2011 hatten die Hannoveraner Rekordzahlen eingefahren. Der vom fränkischen Familienunternehmen Schaeffler kontrollierte Konzern verbuchte dank der brummenden Nachfrage aus der Autoindustrie und dem Maschinenbau einen Gewinn von 1,242 Milliarden Euro, nach 576 Millionen im Vorjahr. Die Zahlen des ersten Quartals lagen nun bereits über den Erwartungen einiger Analysten. Die endgültigen Daten will die Conti-Spitze am kommenden Donnerstag (3. Mai) vorlegen.
Nach Einschätzung Degenharts ist der Konzern auf einem guten Weg, um wieder in den Aktienleitindex Dax
Unterdessen erreichte die Debatte über die Höhe der Bezüge von Managern und Aufsichtsräten auch Conti. Einige Aktionärsvertreter fragten die Konzernspitze, ob die Anhebung der Vergütung für die Aufsichtsräte nicht falsche Signale setze. Chefkontrolleur Wolfgang Reitzle verteidigte die Vorschläge gegen Kritik, die vor allem von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kam: 'Wir meinen, dass die Höhe akzeptabel ist.' Beim Autobauer VW hatten die hohen Gehälter für das Top-Management zuletzt für Aufsehen gesorgt.
NACH DREI JAHREN WIEDER DIVIDENDE
Am Ende stimmten fast alle Anteilseigner ungeachtet des 'Warnschusses' des DSW-Vertreters dafür, die feste jährliche Vergütung für jedes Mitglied des Kontrollgremiums von bisher 40 000 auf künftig 75 000 Euro anzuheben. Hinzu kommen - wie beim Vorstand - variable Bestandteile. Der achtköpfige Vorstand strich 2011 insgesamt 15,5 Millionen Euro an fixen und variablen Bezügen ein, 2010 waren es 15,1 Millionen. Degenhart allein erhielt rund 3 Millionen Euro.
Nach drei Jahren ohne Dividende gab die Hauptversammlung außerdem grünes Licht für eine Ausschüttung: Für jede Aktie werden 1,50 Euro ausgezahlt. Unabhängig von dieser Erfolgsbeteiligung und den hohen Investitionen halte das Management am Ziel fest, die Schulden 2012 von 6,8 auf unter 6,5 Milliarden Euro zu drücken, sagte Degenhart.
Über die Zukunft der Zusammenarbeit mit Hauptaktionär Schaeffler erfuhren die Teilnehmer der Hauptversammlung wenig Neues. 'Neben begonnen Einkaufskooperationen und der Herstellung von Turboladern laufen weitere Entwicklungs- und Lieferkooperationen', so Degenhart./jap/DP/wiz