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ROUNDUP: Deutsche Nobelmarken mit Bestwerten - Audi zieht an Daimler vorbei

Veröffentlicht am 10.01.2013, 14:30
Aktualisiert 10.01.2013, 14:32
MÜNCHEN (dpa-AFX) - BMW , Audi und Daimler haben 2012 so viele Autos verkauft wie nie zuvor - und peilen auch im neuen Jahr neue Bestwerte an. Die drei deutschen Nobelhersteller profitieren weiter von der ungebrochenen Nachfrage nach teuren Autos vor allem in Asien und Nordamerika. Zwar bekommen die Autobauer die Euro-Schuldenkrise und die schwächere Konjunktur in vielen Ländern zu spüren, ernsthaft bremsen konnten die wirtschaftlichen Turbulenzen die Konzerne bisher nicht - ganz im Gegensatz zu vielen Massenherstellern wie Opel oder Peugeot .

Gemessen an den Verkaufszahlen fährt BMW im Dreikampf mit Audi und Daimler weiter unangefochten an der Spitze. Mit einigem Abstand ist die VW-Tochter Audi dem bayerischen Erzrivalen auf den Fersen und hat 2012 Daimler knapp hinter sich gelassen. Zwar betonen die Hersteller stets ihre Gelassenheit im Ringen um die Spitze der Oberklasse, doch die Verfolger haben vor allem ein Ziel: Bis 2020 wollen Audi und Daimler an der Spitze stehen - BMW will genau das nicht zulassen.

BMW WILL 2013 NEUEN REKORD

Die Münchner lieferten 2012 weltweit 1,845 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce aus. Das sind fast 11 Prozent mehr als im Rekordjahr 2011. 'Wir gehen mit Rückenwind in das Jahr 2013, in dem wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in vielen Märkten einen weiteren Absatzzuwachs und damit eine neue Bestmarke bei den Auslieferungen anstreben', sagte Vertriebschef Ian Robertson am Donnerstag in München. Die Eckdaten waren seit Ende Dezember bekannt.

Die Münchner verteidigen damit 2012 ihre Spitzenstellung deutlich. Auf dem zweiten Platz findet sich inzwischen Audi: Die VW-Tochter setzte vergangenes Jahr rund 1,455 Millionen Autos ab (+11,7 Prozent) und zog damit am Konkurrenten Daimler vorbei, der die Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach zusammengezählt im vergangenen Jahr auf 1,42 Millionen Autos kam. Im direkten Vergleich mit Mercedes war Audi bereits 2011 an den Stuttgartern vorbeigezogen.

DAIMLER SCHWÄCHELT IN CHINA

Vor allem in China haben die Schwaben anders als die Konkurrenz zu kämpfen. Während Audi erstmals mehr als 400.000 Autos im Reich der Mitte verkaufte und damit ein Jahresplus von fast 30 Prozent einfuhr und BMW nach einem Zuwachs von 40 Prozent mit rund 326.000 ebenfalls einen neuen Rekordwert vermeldete, konnte Daimler im Gesamtjahr nur ein schmales Plus von 1,5 Prozent auf 196.211 Autos verbuchen. Große Hoffnung setzt Daimler auch dort auf neue kompakte Modelle.

Angesichts der durchwachsenen Vorstellung der Schwaben auf dem inzwischen wichtigsten Automarkt der Welt, krempelt der Dax -Konzern derzeit seine Vertriebsstrukturen in China um. Mit einem eigens geschaffenen China-Ressort im Vorstand soll der Abstand auf die Rivalen verkürzt werden.

Denn China gilt als wichtigster Markt der Zukunft, ohne den sich das Rennen um die Krone der Oberklasse nicht gewinnen lässt. Dieses Jahr könnte sogar die Marke von 20 Millionen verkauften Autos geknackt werden, sagte der stellvertretende Generalsekretär des chinesischen Branchenverbandes CAAM, Ye Shengji. Dazu müsste der für 2012 erwartete Rekordabsatz von rund 19 Millionen Autos 2013 um weitere fünf Prozent steigen. In dieser Statistik werden aber sowohl Pkw als auch Nutzfahrzeuge gezählt. Der reine Pkw-Absatz lag von Januar bis November 2012 bei gut 14 Millionen Autos.

WETTBEWERB WIRD HÄRTER

Trotz des Wachstumskurses dürfte der Wettbewerb in diesem Jahr härter werden, vermutet Ye. Gerade ausländische Hersteller dürften sich mit Rabatten und Kaufanreizen in den Kampf um Marktanteile stürzen und den heimischen Produzenten das Leben schwerer machen.

Denen fehlt es an ausreichend Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die chinesischen Produzenten würden nur zwei Prozent ihres Umsatzes dafür ausgeben, sagte CAAM-Generalsekretär Dong Yang. Etwa halb so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Die Regierung solle den Herstellern Anreize für höhere Forschungsausgaben bieten. Zum Vergleich: Daimler hatte 2011 sogar eine Quote von gut 5 Prozent, BMW lag nur knapp darunter./sbr/DP/mmb/jha/stb

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