🤑 Günstiger wird‘s nicht. Jetzt schnell 60 % RABATT am Black Friday sichern, bevor es zu spät ist ...JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Grüne und Linke: Gabriel muss Sonderrechte für Konzerne stoppen

Veröffentlicht am 25.09.2014, 06:35
ROUNDUP/Grüne und Linke: Gabriel muss Sonderrechte für Konzerne stoppen

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) muss nach Ansicht von Grünen und Linken bei den umstrittenen Handelsabkommen Europas mit Nordamerika klare Kante zeigen. Grünen-Chefin Simone Peter sagte vor der Debatte im Bundestag an diesem Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur, Gabriel und die Bundesregierung müssten "gefährliche Klageprivilegien für Konzerne" im CETA-Abkommen der EU mit Kanada ablehnen.

Denn sie stellten demokratische Entscheidungen zum Umwelt-, Arbeitnehmer- und Verbraucherschutz infrage. CETA gilt als Blaupause für das weitaus wichtigere TTIP-Abkommen mit den USA, das 2015 fertig sein soll. "Wenn Sigmar Gabriel CETA zustimmt, sind die gerade beschlossenen roten Linien der SPD gegen TTIP nicht mehr viel wert", kritisierte Peter.

Bereits an diesem Freitag wollen Kanada und die EU bei einem Gipfel in Ottawa den Abschluss der CETA-Verhandlungen verkünden. Umstritten zwischen Brüssel und Berlin ist aber, ob der rund 1500 Seiten starke Vertrag noch die Zustimmung des Bundestags und der übrigen 27 nationalen Parlamenten braucht oder nicht.

EU-Handelskommissar Karel De Gucht erteilte deutschen Wünschen nach Nachverhandlungen eine Absage und äußerte scharfe Kritik an Bundesregierung, Europaparlament und dem neuen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker. "Wenn wir die Verhandlungen neu eröffnen, ist das Abkommen tot", sagte De Gucht im der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter betonte dagegen: "Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich unmissverständlich gegen diese Schiedsverfahren ausspricht und CETA entsprechend korrigiert wird." In einem neuen Rechtsgutachten kommen die Grünen anders als eine Expertise im Auftrag der Regierung zu dem Schluss, dass die Sonderrechte für Konzerne bei CETA keineswegs unbedenklich seien.

Grüne und Linke wollen nun versuchen, die mitregierende SPD symbolisch "vorzuführen". Der Bundestag soll über Anträge der Opposition abstimmen, die jene "roten Linien" aufgreifen, die von der SPD zuvor auf einem kleinen Parteitag bei TTIP aufgestellt worden waren. Union und SPD dürften mit ihrer 80-Prozent-Koalitionsmehrheit im Parlament die Anträge zurückweisen.

Der Fraktionsvize der Linkspartei, Klaus Ernst, sagte der dpa: "Ich vermute, dass die SPD-Fraktion gegen die Beschlüsse ihres eigenen Parteikonvents stimmt und der Konvent selbst nur eine Show-Veranstaltung von Sigmar Gabriel war."

Die FDP, die nicht mehr im Bundestag vertreten ist, verweist auf die Chancen für Wachstum und neue Arbeitsplätze durch die Abkommen. Globalisierungsgegner und Opposition spielten mit Ängsten und Sorgen: "Wenn Antiamerikaner und Nationalstaatsromantiker Deutschland vom Weltmarkt abkoppeln wollen, schaffen sie unseren Wohlstand ab", sagte FDP-Chef Christian Lindner der Deutschen Presse-Agentur.

Wirtschaftsminister Gabriel will in einer Rede im Plenum noch einmal seine Position zu TTIP und CETA erläutern. Der SPD-Chef ist für die Abkommen, hält einen Investitionsschutz mit Schiedsgerichten für Konzerne - wo sie in eng begrenzten Fällen gegen staatliche Willkür auf Schadenersatz klagen könnten - zwischen demokratischen Rechtsstaaten jedoch für überflüssig.

Gabriels Staatssekretärin Brigitte Zypries (SPD) hatte jüngst aber erklärt, Deutschland könne mit dem CETA-Kapitel zum Investitionsschutz durchaus leben. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) machte diese Woche beim Industrietag in Berlin deutlich, dass die Bundesregierung hinter CETA steht.b

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.