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ROUNDUP 3: Telekom verheiratet T-Mobile USA mit MetroPCS

Veröffentlicht am 03.10.2012, 18:14
Aktualisiert 03.10.2012, 18:16
(neu: Schlusskurs T-Aktie, aktualisierter MetroPCS-Kurs)

BONN/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom führt ihr Sorgenkind T-Mobile USA mit dem amerikanischen Mobilfunk-Anbieter MetroPCS zusammen. Die Telekom bringt dazu ihre US-Tochter und ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von über 15 Milliarden Dollar in den bisherigen Rivalen ein. Im Gegenzug erhalten die Bonner 74 Prozent der Anteile an der börsennotierten MetroPCS .

Der Aufsichtsrat der Bonner und die Gremien der Amerikaner gaben am Mittwochnachmittag grünes Licht, die Verträge wurden unterzeichnet. Am Dienstagabend hatte die Telekom überraschend mitgeteilt, sich in Gesprächen zu befinden. „Die Vereinbarung stärkt die Position der Deutschen Telekom im wachsenden US-Mobilfunkmarkt,' sagte Rene Obermann.

TELEKOM-TITEL LEGEN LEICHT ZU

Die Reaktionen der Anteilseigner fielen unterschiedlich aus: Während die Telekom-Titel zum Schluss des Xetra-Kerngeschäfts um 0,11 Prozent zulegten, rutschten MetroPCS-Aktien zuletzt um 8,47 Prozent ab. Allerdings hatten diese am Vorabend auch um knapp 18 Prozent zugelegt.

Die heutigen MetroPCS-Aktionäre bekommen 26 Prozent der Anteile und eine einmalige Barzahlung aus den Mitteln von MetroPCS von rund 1,5 Milliarden Dollar. Mit der Umsetzung und allen erforderlichen Genehmigungen wird bis zur Jahresmitte 2013 gerechnet. Erwartet werden Einsparungen in Milliardenhöhe und Synergiepotential auf der Umsatzseite. Ab 2017 solle dann ein jährliches Kostensynergie-Potential zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden US-Dollar erreicht werden.

ERGEBNIS-PROGNOSEN DER TELEKOM NICHT BETROFFEN

Für das neue Gemeinschaftsunternehmen mit rund 42,5 Millionen Kunden werde ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 Prozent über fünf Jahre erwartet. Wegen der Transaktion kalkuliert die Telekom eine nicht zahlungswirksame Abschreibung von voraussichtlich 7 bis 8 Milliarden Euro ein. Die Ergebnis-Prognosen der Deutschen Telekom würden von der Fusion nicht betroffen, hieß es weiter.

Erst Ende September hatten die Bonner für das schwierige US-Geschäft einen Erfolg vermeldet: T Mobile USA kann durch die Vermietung und den Verkauf ihrer Mobilfunktürmen auf einen Geldregen in Milliardenhöhe hoffen. Gegen eine Einmalzahlung von 2,4 Milliarden US-Dollar erhalte Crown Castle für rund 28 Jahre das alleinige Recht zur Nutzung und Vermietung der Funkturmstandorte. Mit dem Eingang der Zahlung rechnet die Telekom im vierten Quartal 2012. T-Mobile wird die Türme für seine Mobilfunktechnik weiterhin nutzen und die benötigte Fläche dafür zurück mieten.

VERKAUF AN T&T AN WETTBEWERBSHÜTERN GESCHEITERT

T-Mobile USA ist der viertgrößte Mobilfunker des Landes, leidet aber unter einem Kundenschwund, unter anderem weil das Unternehmen Apples iPhone nicht im Angebot hat. Zudem ist ein teurer Netzausbau nötig, um mit den steigenden Datenmengen der Smartphones mitzuhalten. Zusammen könnten die Firmen nun die hohen Kosten für den Ausbau des schnellen Mobilfunk-Netzes leichter schultern. Schon im Mai hatte Gerüchte gegeben, T-Mobile USA und die kleinere MetroPCS könnten zusammengehen.

Die Telekom war im Dezember mit ihrem Versuch gescheitert, T-Mobile USA an den US-Branchenriesen AT&T zu verkaufen. Die US-Wettbewerbshüter hatten Einspruch gegen das 39 Milliarden Dollar schwere Geschäft erhoben, weil sie Nachteile für die Kunden befürchteten./stk/fbr/das/tob/he

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