UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Kabel Deutschland (XETRA:KD8Gn) ist im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem dank neuer Internetanschlüsse weiter gewachsen. Mit 239 Millionen Euro stand nach den zwölf Monaten bis Ende März auch wieder ein Gewinn unter dem Strich, wie die Tochter des britischen Mobilfunkers Vodafone (FSE:LONDON:VOD) (ISE:VOD) am Montag mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Kabelnetzbetreiber in Folge der rund elf Milliarden Euro schweren Übernahme durch Vodafone noch einen Verlust von 68 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr um 6,3 Prozent auf 2,02 Milliarden Euro.
Der Konkurrent der Deutschen Telekom (XETRA:DTEGn) fuhr nach eigenen Angaben insbesondere in ländlichen Regionen die Investitionen für den Netzausbau hoch. Im Geschäftsjahr stiegen die Ausgaben für schnellere Netze insgesamt um über ein Fünftel. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) konnte nicht mit dem Umsatzwachstum Schritt halten, das operative Ergebnis stieg um 3,3 Prozent auf 939 Millionen Euro.
Vorstandschef Manuel Cubero rechnet weiter mit Zuwächsen: Im laufenden Geschäftsjahr sollen Umsatz und bereinigtes Ebitda prozentual im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegen. Der operative Bargeldzufluss - das ist das bereinigte Ebitda abzüglich der Investitionsausgaben - soll auf mehr als 300 Millionen Euro zulegen (VJ: 236 Millionen).
Getrieben ist das Geschäft von Kabel Deutschland vor allem von den schnellen Internetanschlüssen im Kabelnetz. Über das Jahr konnte das Unternehmen, das bundesweit mit Ausnahme der drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg vertreten ist, 450 000 neue Internetanschlüsse verkaufen - immer mehr davon mit hohen Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde (Mbps).
Die Zahl der herkömmlichen TV-Kabelanschlüsse ging dagegen etwas zurück. Allerdings konnte Kabel Deutschland bei den bestehenden Kabelkunden auch mehr lukrative Fernsehpakete verkaufen.
Unangenehme Themen für das Management und Vodafone bleiben aber: Im Zuge der Vodafone-Übernahme macht der Hedgefonds Elliott von Investor Paul Singer nach wie vor Ärger. Nachdem eine im März einberufene außerordentliche Hauptversammlung dem Ansinnen von Elliott widersprach, eine weitere Sonderprüfung durchzuführen, will der Finanzinvestor dies seit Mitte April vor Gericht erreichen.
Elliott und Singer wollen sich damit eine höhere Zahlung von Vodafone für die Aktien von Kabel Deutschland erstreiten. Das Argument: Die Übernahme sei mit dem von Vodafone seinerzeit gebotenen Preis von 84,53 Euro je Aktie zu günstig gewesen. Elliott hält jüngsten Angaben zufolge rund 13,5 Prozent, Vodafone 76,6 Prozent.