LONDON (dpa-AFX) - Trotz der Turbulenzen an den Kapitalmärkten hat die britische Großbank HSBC im vergangenen Jahr ihren Gewinn gesteigert. Der Überschuss stieg um 27 Prozent auf 16,8 Milliarden US-Dollar, wie das nach Börsenwert größte europäische Kreditinstitut am Montag in London mitteilte. Zu verdanken hat die Bank ihren Zuwachs vor allem einem Bilanzierungseffekt durch die Neubewertung der eigenen Verbindlichkeiten. Dies allein brachte einen Buchgewinn von 3,9 Milliarden Dollar. Im operativen Geschäft konnte sich HSBC den Folgen der Schuldenkrise dagegen nicht entziehen. Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn ging um 1,2 Milliarden Dollar auf 17,2 Milliarden zurück.
Die Dividende soll dennoch um 5 US-Cent auf 41 Cent steigen. Es ist die höchste Ausschüttung seit 2007. Zudem fließen den Top-Banken üppige Boni zu. Bank-Chef Stuart Gulliver etwa bekommt für das vergangene Jahre insgesamt ein Gehalt 6,6 Millionen Pfund (rund 7,8 Mio Euro), nach 3,9 Millionen ein Jahr zuvor. Dazu gehört ein Cash-Bonus von 2,16 Millionen Pfund und ein Aktienpaket im Wert von 3,75 Millionen Pfund. Insgesamt verdienten 192 Angestellte mehr als eine Million Pfund. Die Aktie gab am Montag in einem schwachen Markt bis zum Nachmittag rund 3 Prozent nach. Mit dem Vorsteuergewinn verfehlte die Bank die Erwartungen von Analysten.
Mit der Neubewertung der eigenen Schulden schönten auch viele US-Banken und Schweizer Geldinstitute ihre Bilanz. Dabei machten sich die Institute ihre eigentlich schlechtere Lage zu Nutze. Sie mussten nämlich für aufgenommenes Geld im vergangenen Jahr höhere Risikoaufschläge bezahlen. Die schon länger bestehenden Kredite hätten sie theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen können. Sie sind für die Banken daher wertvoller geworden. Diesen Effekt schrieb sich auch HSBC gut. Die Deutsche Bank nutzt diesen Trick im Vergleich dazu nur sehr wenig.
HSBC befindet sich einem tiefgreifenden Umbau. Die Bank hatte im August mitgeteilt, weltweit 30.000 der rund 300.000 Arbeitsplätze streichen und so die Kosten um 3,5 Milliarden Dollar senken zu wollen. Zunächst kostet das Sparprogramm aber Geld - 1,1 Milliarden Dollar waren es 2011. Aus einigen Geschäften und Ländern zieht sich das Institut ganz zurück. Damit bereitet es sich auf die strengeren Kapitalvorschriften für Banken vor.
Auf dem Weg zu seinen mittelfristigen Zielen sieht sich Konzernchef Stuart Gulliver auf Kurs. Er äußerte sich optimistisch, im kommenden Jahr zumindest das untere Ende der geplanten Kapitalrendite von 12 bis 15 Prozent zu erreichen. Im vergangenen Jahr war der Wert dank der Schulden-Neubewertung von 9,5 Prozent auf 10,9 Prozent gestiegen. Die britische Konkurrenz ist nicht so optimistisch. Barclays hat bereits angekündigt, ihr Rentabilitätsziel erst nach 2013 zu erreichen, die Royal Bank of Scotland reduzierte es.
Gut lief für HSBC im vergangenen Jahr das Firmenkundengeschäft. Dank des Booms in Schwellenländer wuchs der Vorsteuergewinn der Sparte um fast ein Drittel auf 7,9 Milliarden Dollar. Dagegen gab es im Investmentbanking einen Rückgang um rund ein Viertel auf 7 Milliarden Dollar. In Deutschland, wo HSBC die Düsseldorfer Privatbank Trinkaus kontrolliert, stieg der Vorsteuergewinn um 6 Prozent auf 352 Millionen Dollar./enl/she/wiz
Die Dividende soll dennoch um 5 US-Cent auf 41 Cent steigen. Es ist die höchste Ausschüttung seit 2007. Zudem fließen den Top-Banken üppige Boni zu. Bank-Chef Stuart Gulliver etwa bekommt für das vergangene Jahre insgesamt ein Gehalt 6,6 Millionen Pfund (rund 7,8 Mio Euro), nach 3,9 Millionen ein Jahr zuvor. Dazu gehört ein Cash-Bonus von 2,16 Millionen Pfund und ein Aktienpaket im Wert von 3,75 Millionen Pfund. Insgesamt verdienten 192 Angestellte mehr als eine Million Pfund. Die Aktie gab am Montag in einem schwachen Markt bis zum Nachmittag rund 3 Prozent nach. Mit dem Vorsteuergewinn verfehlte die Bank die Erwartungen von Analysten.
Mit der Neubewertung der eigenen Schulden schönten auch viele US-Banken und Schweizer Geldinstitute ihre Bilanz. Dabei machten sich die Institute ihre eigentlich schlechtere Lage zu Nutze. Sie mussten nämlich für aufgenommenes Geld im vergangenen Jahr höhere Risikoaufschläge bezahlen. Die schon länger bestehenden Kredite hätten sie theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen können. Sie sind für die Banken daher wertvoller geworden. Diesen Effekt schrieb sich auch HSBC gut. Die Deutsche Bank
HSBC befindet sich einem tiefgreifenden Umbau. Die Bank hatte im August mitgeteilt, weltweit 30.000 der rund 300.000 Arbeitsplätze streichen und so die Kosten um 3,5 Milliarden Dollar senken zu wollen. Zunächst kostet das Sparprogramm aber Geld - 1,1 Milliarden Dollar waren es 2011. Aus einigen Geschäften und Ländern zieht sich das Institut ganz zurück. Damit bereitet es sich auf die strengeren Kapitalvorschriften für Banken vor.
Auf dem Weg zu seinen mittelfristigen Zielen sieht sich Konzernchef Stuart Gulliver auf Kurs. Er äußerte sich optimistisch, im kommenden Jahr zumindest das untere Ende der geplanten Kapitalrendite von 12 bis 15 Prozent zu erreichen. Im vergangenen Jahr war der Wert dank der Schulden-Neubewertung von 9,5 Prozent auf 10,9 Prozent gestiegen. Die britische Konkurrenz ist nicht so optimistisch. Barclays hat bereits angekündigt, ihr Rentabilitätsziel erst nach 2013 zu erreichen, die Royal Bank of Scotland reduzierte es.
Gut lief für HSBC im vergangenen Jahr das Firmenkundengeschäft. Dank des Booms in Schwellenländer wuchs der Vorsteuergewinn der Sparte um fast ein Drittel auf 7,9 Milliarden Dollar. Dagegen gab es im Investmentbanking einen Rückgang um rund ein Viertel auf 7 Milliarden Dollar. In Deutschland, wo HSBC die Düsseldorfer Privatbank Trinkaus kontrolliert, stieg der Vorsteuergewinn um 6 Prozent auf 352 Millionen Dollar./enl/she/wiz