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Studie: Zahlungsmoral weltweit deutlich gesunken

Veröffentlicht am 04.04.2024, 17:29
Aktualisiert 04.04.2024, 17:30
© Reuters.

HAMBURG (dpa-AFX) - Die weltweite Zahlungsmoral hat sich im vergangenen Jahr laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz (ETR:ALVG) Trade so stark verschlechtert wie seit 15 Jahren nicht mehr. So sei der Zeitraum zwischen Rechnungslegung und deren Bezahlung um drei Tage auf nunmehr 59 Tage gestiegen, teilte Allianz Trade am Donnerstag mit. Das sei ein doppelt so hoher Anstieg wie 2022. Deutsche Unternehmen blieben jedoch weiter "Schnellzahler" und beglichen ihre Rechnungen im Schnitt nach 54 Tagen. Auch Firmen in den Niederlanden oder Skandinavien zahlten schneller als der weltweite Schnitt. Deutlich später überwiesen dagegen Schuldner in Frankreich, Italien und Spanien sowie im asiatischen Raum. Den Angaben zufolge warteten 41 Prozent der europäischen Unternehmen im vergangenen Jahr mehr als 60 Tage auf ihr Geld.

Die Zahlungsmoral sei ein wichtiger Indikator für potenzielle Zahlungsausfälle und damit ein Vorbote für Insolvenzen, sagte der Chef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Milo Bogaerts. Denn "je länger Unternehmen auf ihr Geld warten müssen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Rechnung gar nicht bezahlt wird". Deutsche Unternehmen hätten zwar immer noch eine vergleichsweise gute Zahlungsmoral, "dennoch erwarten wir, dass die Insolvenzen in der Bundesrepublik im Jahr 2024 um 13 Prozent steigen werden."

Wichtigster Faktor für das Zahlungsverhalten in Europa sei die Rentabilität. Sie wirke sich stärker aus als die Finanzierung oder der Konjunkturzyklus. "Ein Rückgang der Rentabilität um nur einen Prozentpunkt (...) könnte die Zahlungsfristen um über sieben Tage verlängern", sagte der Leiter der Unternehmensforschung, Ano Kuhanathan. Angesichts der drohenden Rentabilitätseinbußen in diesem Jahr sollten sich europäische Unternehmen daher auf längere Zahlungsfristen einstellen.

Um die Zahlungsfristen wie in der EU diskutiert auf 30 Tage zu verkürzen, bräuchten die europäischen Unternehmen zwei Billionen Euro an zusätzlichen Finanzmitteln, sagte die Leiterin der makroökonomischen Forschung, Ana Boata. "Bei den derzeitigen Zinssätzen würde dies jedoch die Zinslast der Unternehmen um 100 Milliarden Euro erhöhen, was einem Margenverlust von zwei Prozentpunkten entspricht." Darüber hinaus könnten zu starre Zahlungsbedingungen die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa gefährden, weil Unternehmen zu Lieferanten außerhalb der EU wechseln.

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