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FOKUS 1-Gewinnmitnahmen drücken Dax - Infineon im Blick

Veröffentlicht am 01.12.2008, 12:34
Aktualisiert 01.12.2008, 12:40
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Frankfurt, 01. Dez (Reuters) - Nach den Kursgewinnen der Vorwoche haben Anleger am deutschen Aktienmarkt am Montag Kasse gemacht. Der Dax<.GDAXI> büßte bis zum Mittag 3,2 Prozent auf 4519 Punkte ein. Vergangene Woche hatte er insgesamt rund 13 Prozent zugelegt.

Börsianer gehen davon aus, dass sich der Markt bald von den Verlusten erholt. "Nach einer Konsolidierung könnte der Dax durchaus in Richtung 4800 Punkte marschieren", sagte ein Händler. Ein anderer Börsianer äußerte sich ebenfalls verhalten optimistisch: "Das Wort 'Jahresendrally' würde ich zwar nicht in den Mund nehmen, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Dax in den ersten Dezember-Wochen häufig noch einmal zulegen kann. Ohne eine Erholung des Ölpreises und des Euro-Kurses wird es aber sehr schwer."

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der richtungweisenden US-Ölsorte WTI rutschte um gut vier Prozent auf 52,07 Dollar ab. Im vergangenen Juli hatte ein Fass dieses Rohstoffs noch rund drei Mal so viel gekostet. Im gleichen Zeitraum fiel der Kurs des Euro auf 1,2656 von 1,6038 Dollar.

INFINEON IM MINUS - AUSSICHT AUF KÄUFER BEFLÜGELT QIMONDA

Im Mittelpunkt des Interesses standen der Halbleiter-Hersteller Infineon und seine Tochter Qimonda. Der angeschlagene Speicherchip-Produzent hatte Fortschritte bei Suche nach Investoren gemeldet. Sollten die Gespräche mit einem Käufer scheitern, die Speicherchipkrise andauern und das laufende Sparprogramm misslingen, sieht sich Qimonda allerdings vor dem Aus.

"Die Probleme bei Qimonda sind offenbar größer als bislang gedacht", kommentierte ein Börsianer die Aussagen über einen gegenbenenfalls drohenden Liquiditätsengpass. "Auch für Infineon sind die Nachrichten über die Fortschritte bei der Investorensuche eigentlich negativ. Selbst wenn sich ein Käufer findet, kommen auf Infineon weitere Abschreibungen zu." Nach anfänglichen Gewinnen rutschten Infineon-Papiere um 5,1 Prozent auf 1,755 Euro ab. Die auf dem Frankfurter Parkett gehandelten Qimonda-Aktien schossen dagegen bis zu 55 Prozent in die Höhe auf 0,24 Euro.

RAUTARUUKKI-GEWINNWARNUNG BELASTET STAHLWERTE

Unter Verkaufsdruck standen auch die Stahlwerte. "Auslöser für die heutigen Verluste ist die Gewinnwarnung von Rautaruukki", sagte ein Händler. Der finnische Stahlkonzern schraubte wegen der trüben Konjunkturaussichten die Geschäftsprognosen zurück und kündigte den Abbau von 1000 Stellen an. Die Papiere des Unternehmens gaben an der Börse Helsinki in der Spitze acht Prozent auf 11,02 Euro nach.

An der Frankfurter Börse rutschten die Aktien von ThyssenKrupp um 4,5 Prozent auf 15,25 Euro ab. Die im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> gelisteten Titel von Salzgitter verloren sogar 8,1 Prozent auf 49,94 Euro. Beide Werte hatten in der Vorwoche allerdings überdurchschnittlich zugelegt. An der Pariser Börse rutschten die Aktien des weltgrößten Stahl-Herstellers ArcelorMittal um 7,2 Prozent auf 17,40 Euro ab.

Die beiden einzigen Gewinner im deutschen Leitindex waren Hypo Real Estate und Volkswagen. Diese beiden Werte sind mit Kursverlusten von 43 beziehungsweise 70 Prozent allerdings die mit Abstand schlechtesten Dax-Werte der vergangenen Wochen.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Georg Merziger)

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