PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Überwiegend schwache Konjunkturdaten haben Europas wichtigste Börsen am Donnerstag ins Minus gedrückt. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) schloss 1,47 Prozent tiefer bei 3163,22 Punkten. Beim Cac 40 (PSE:PCAC) in Paris stand zum Handelsende ein Minus von 1,25 Prozent auf 4444,93 Punkte zu Buche, und in London ging es für den FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,55 Prozent auf 6840,89 Punkte nach unten.
Der Aufschwung in den Euro-Ländern verläuft nicht so dynamisch wie erhofft: das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal nur um 0,2 Prozent zu. Am Nachmittag setzten dann durchwachsene Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten die Börsen auch diesseits des Atlantik stärker unter Druck. So stieg in den USA die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York zwar überraschend kräftig, Daten zur Industrieproduktion blieben allerdings hinter den Erwartungen.
Schlusslicht im Branchentableau war der Index der Reise- und Freizeitwerte (DJX:Q1G) mit einem Minus von 2,55 Prozent. Die Papiere des Reiseveranstalters Thomas Cook (FSE:TCG) (ISE:TCG) brachen nach Zahlen um fast 13 Prozent ein. Im Winter musste das britische Unternehmen mit einem deutlichen Rückgang der Ägypten-Reisen zurechtkommen.
Auch der Medienkonzern Vivendi (PSE:PVIV) (FSE:VVU) und der Versicherer Generali (AFF:G) (ETR:ASG) konnten die Anleger mit ihren jüngsten Geschäftszahlen nicht überzeugen. Beide Titel gingen schwächer aus dem Handel. Die Papiere der italienischen Bank Intesa SanPaolo AFF:ISP (ETR:IES) knickten um mehr als sechs Prozent ein, obwohl der Finanzkonzern zu Jahresbeginn befreit von lähmenden Altlasten durchgestartet war.
Besser sah es bei Einzelhandelsunternehmen aus. Ihr Index (DJX:Q1Q) zählte mit plus 0,31 Prozent zu den wenigen Gewinnern. Die vergleichsweise gute Entwicklung wurde unter anderem von Hennes & Mauritz (H&M)
Alles andere als Begeisterung lösten die Fusionspläne der beiden britischen Elektro-Handelsketten Carphone Warehouse (ISE:CPW) und Dixons (ISE:DXNS) aus. Die Aktien der beiden Unternehmen brachen um rund acht beziehungsweise mehr als zehn Prozent ein.