FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Technologien zur Sicherheit in der Luftfahrt sollten nach Ansicht des Frankfurter Flughafenchefs Stefan Schulte in Deutschland schneller eingeführt werden. So seien neuartige Körperscanner bereits an zahlreichen Flughäfen weltweit im Einsatz, während sie in Deutschland immer noch erst in Feldversuchen getestet würden. 'Die Prüfprozesse sind zu umständlich', sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzende (ETR:FRA) der Nachrichtenagentur dpa.
Die neuen Scanner können auch nicht-metallische, potenziell gefährliche Gegenstände am Körper erkennen. Dies erhöhe nicht nur die Sicherheit, sondern zusätzlich könne mit den Geräten zukünftig auch das von den Passagieren häufig als unangenehm empfundene Abtasten entfallen und durch einen kurzen elektronischen Scan ersetzt werden.
Über den Einsatz der Geräte entscheidet die Bundespolizei. Seit 2013 sind die Körperscanner in Frankfurt in den Zusatzkontrollen für den US-Verkehr im Einsatz, Fraport arbeite hier eng und gut mit der Bundespolizei zusammen. Ein Einsatz in der ersten Kontrolllinie für alle Passagiere mit akzeptablen Prozesszeiten erscheine aber noch nicht greifbar. Gleiches gelte für Schuhscanner, die unter Umständen das bei Fluggästen ungeliebte und zeitraubende Ausziehen von Schuhen ersetzen könnten.
Am größten deutschen Drehkreuz komme es darauf an, die Wartezeiten in einem akzeptablen Rahmen von höchstens zehn Minuten zu halten, sagte Schulte. Dies könne wegen der umfangreichen Passagierkontrollen zu Stoßzeiten derzeit nicht immer geleistet werden.
Langfristig könne man auch über abgestufte Passagierkontrollen nachdenken, meinte Schulte. So könnten Passagiere beispielsweise die Möglichkeit haben, sich vorab freiwillig einer tiefer gehenden Überprüfung ihrer persönlichen Daten zu unterziehen, so dass die Kontrollen am Flughafen selbst entsprechend weniger umfangreich ausfallen könnten.tw