PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die europäischen Börsen am Donnerstag zugelegt. Nach einem zunächst schwankungsanfälligen Handel setzte sich eine positive Tendenz durch. Bis zum Mittag stieg der EuroStoxx 50 um 0,76 Prozent auf 2.351,21 Punkte. Schon am Vortag hatte der Leitindex dank guter Unternehmensnachrichten im Plus geschlossen. Der Cac 40 gewann am Donnerstag 0,55 Prozent auf 3.339,84 Punkte, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,59 Prozent auf 5.746,58 Punkte hoch. Am Vorabend war die US-Notenbank Fed wie erwartet bei ihrer faktischen Nullzinspolitik geblieben. Sie hatte vorerst auch keine weitergehenden Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt, aber die Tür für weitere Aktionen offen gelassen.
Derweil steht die EZB unter Handlungsdruck: Notenbankchef Mario Draghi hat die Messlatte mit seiner deutlichen Ansage, alles Notwendige zur Erhaltung des Euro zu tun, extrem hoch gehängt: Seither sind die Hoffnungen gewaltig, dass die EZB massiv Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien kauft. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' plant Draghi eine konzertierte Aktion der EZB und des künftigen Euro-Rettungsschirms ESM. Der Anleihemarkt in Spanien blieb vor dem Zinsentscheid dennoch unter Druck: Das krisengeschüttelte Euro-Schwergewicht stockte einen Anleihe-Dreierpack auf und musste Investoren trotz der erhofften Notenbank-Unterstützung abermals höhere Zinsen bieten. Dafür konnte das angepeilte Platzierungsziel von bis zu drei Milliarden Euro übertroffen werden. Derweil begann die griechische Regierung unmittelbar nach der Einigung über ein neues Sparpaket die Verhandlungen mit den Geldgebern.
Aus Branchensicht wurden die Bankenwerte von den Anlegern favorisiert: Im Stoxx Europe 600 stieg der Subindex - auch dank guter Zahlen von BNP Paribas - um 1,45 Prozent. Auf wenig Interesse stießen dagegen Telekommunikationstitel , die sich ungeachtet des positiv aufgenommenen Halbjahresberichts von Telecom Italia prozentual unverändert zeigten.
Die Aktien von BNP Paribas profitierten an der EuroStoxx-Spitze mit plus 3,31 Prozent davon, dass der Quartalsgewinn der französischen Großbank weniger stark als befürchtet zurückgegangen war. Der italienische Versicherer Generali sieht sich trotz hoher Belastungen aus einem Erdbeben auf Kurs zu seinen Jahreszielen, was den Anteilsscheinen Kursgewinne von 1,17 Prozent bescherte.
Für die Papiere der Telecom Italia ging es um 2,79 Prozent hoch. Der italienische Telekomkonzern hält nach einem erwartungsgemäßen ersten Halbjahr anders als der spanische Konkurrent Telefonica an Dividendenzahlungen fest. Beim französischen Energiekonzern GDF Suez sorgte der weniger stark als erwartet gesunkene Halbjahrsgewinn für Kursgewinne von 2,95 Prozent.
Dagegen ließ die Zahlenvorlage die Aktien von Thomas Cook um knapp drei Prozent absacken. Der angeschlagene britische Reiseveranstalter rutschte nach dem desolaten Winterhalbjahr auch zwischen April und Juni im operativen Geschäft in die roten Zahlen. Dennoch sieht der Konzern bei seiner Neuaufstellung Fortschritte. Die Buchungszahlen hätten vor allem in den vergangenen Wochen trotz der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit stark zugelegt, hieß es.
Die Titel von BAE Systems verloren nach der Veröffentlichung des Halbjahresberichts 0,64 Prozent. Weltweit gesenkte Militärausgaben machen Europas größtem Rüstungskonzern zu schaffen. Das britische Unternehmen versucht mit Kostensenkungen gegenzusteuern und verbuchte in der ersten Jahreshälfte immerhin einen geringeren Gewinnrückgang als von Analysten befürchtet. Dagegen enttäuschte die Umsatzentwicklung./gl/rum
Derweil steht die EZB unter Handlungsdruck: Notenbankchef Mario Draghi hat die Messlatte mit seiner deutlichen Ansage, alles Notwendige zur Erhaltung des Euro zu tun, extrem hoch gehängt: Seither sind die Hoffnungen gewaltig, dass die EZB massiv Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien kauft. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' plant Draghi eine konzertierte Aktion der EZB und des künftigen Euro-Rettungsschirms ESM. Der Anleihemarkt in Spanien blieb vor dem Zinsentscheid dennoch unter Druck: Das krisengeschüttelte Euro-Schwergewicht stockte einen Anleihe-Dreierpack auf und musste Investoren trotz der erhofften Notenbank-Unterstützung abermals höhere Zinsen bieten. Dafür konnte das angepeilte Platzierungsziel von bis zu drei Milliarden Euro übertroffen werden. Derweil begann die griechische Regierung unmittelbar nach der Einigung über ein neues Sparpaket die Verhandlungen mit den Geldgebern.
Aus Branchensicht wurden die Bankenwerte
Die Aktien von BNP Paribas
Für die Papiere der Telecom Italia
Dagegen ließ die Zahlenvorlage die Aktien von Thomas Cook
Die Titel von BAE Systems