KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Im Gasstreit mit Russland rechnet der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk trotz jüngster Fortschritte mit weiterhin schwierigen Gesprächen. Kremlchef Wladimir Putin verzögere die Lösung mit immer neuen Forderungen. "Ich habe keinen Grund, Putin zu vertrauen", sagte Jazenjuk im ukrainischen Fernsehen.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte eine Einigung mit Russland zumindest auf einen "Winterpreis" am Wochenende verkündet. Nun sei ein Abkommen nötig, sagte Jazenjuk. "Eine Vereinbarung braucht Unterschriften, derzeit gibt es nur Gespräche", sagte er.
Es sei wichtig, dass EU-Energiekommissar Günther Oettinger nach Kiew komme, um eine einheitliche Position in dem Streit auszuhandeln, sagte der Regierungschef. Oettinger wurde am Montag in der ukrainischen Hauptstadt erwartet. An diesem Dienstag treffen sich Vertreter der Ukraine, Russlands und der EU-Kommission in Brüssel.
Der russische Gazprom-Konzern bekräftigte, dass die Bezahlung von gut 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,5 Mrd Euro) bis zum Jahresende durch die Ukraine weiter im Raum stehe. Es sei fraglich, ob das die finanziell angeschlagene Ex-Sowjetrepublik leisten könne. "Der Ball liegt im Feld der EU-Kommission", sagte Gazprom-Chef Alexej Miller in Moskau. Die Ukraine ist wichtiges Transitland für russisches Gas in die EU.P/stb