BERLIN (dpa-AFX) - Die Sparkassen haben aus Sicht ihres Dachverbands noch Nachholbedarf bei ihren Auftritten im Internet. Künftig müsse massiv in das Online-Geschäft investiert werden, um die Berater aus den Geschäftsstellen auch auf Internet-Plattformen zur Geltung zu bringen, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, am Donnerstag bei einer Tagung in Berlin.
Auch in den Filialnetzen der Sparkassen werde sich einiges ändern. Die einzelne Filiale solle mehr Beratungskompetenz erhalten. "Dafür wird es auch Zusammenlegungen von Filialen und einen stärkeren Einsatz von mobilen Geschäftsstellen und Mitarbeitern erfordern", kündigte der Sparkassen-Präsident an.
Fahrenschon äußerte sich auch zum historisch niedrigen Zinsniveau. Den Menschen werde dadurch "zunehmend ein realer Wohlstandsverzicht im Rentenalter abverlangt". Er forderte die Europäische Zentralbank (EZB) deshalb auf, Geld nicht noch billiger zu machen. Stattdessen sollte sie den allmählichen Einstieg in ein normales Zinsumfeld suchen.
"Von einer erneuten Leitzinssenkung wird kein Impuls auf die Realwirtschaft ausgehen", meinte Fahrenschon. "Die vielfach beschworenen Deflationsgefahren sind nicht ersichtlich." Der Versuch, die Wechselkurse für ein so großes Währungsgebiet wie den Euroraum über die Geldpolitik zu beeinflussen, sei "ein eher gewagtes Abenteuer".ha