PARIS/BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts des Führungswechsels beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS versucht die Bundesregierung laut einem Pressebericht ihre eigenen Vorstellungen für die künftige Konzernstruktur durchzudrücken. Der Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze, habe in einem Brief an den designierten EADS-Chef Thomas Enders erklärt, Deutschland wolle nicht zugunsten Frankreichs auf Macht beim Konzern und speziell bei der wichtigsten Konzerntochter Airbus verzichten, schreibt das 'Handelsblatt' (Freitag). Hintze unterbreitet zugleich Vorgaben, wie das Unternehmen künftig strukturiert werden solle. Bei EADS löste der Brief Unverständnis und Empörung aus, wie dpa erfuhr.
Der Zeitung zufolge fordert Hintze, Führungspositionen in der Airbus-Zentrale in Toulouse mit Deutschen zu besetzen, damit deutsche Standorte nicht zur Werkbank schrumpfen. Ziel müsse eine 'paritätische Stellenbesetzung' auf den 'obersten fünf Hierarchieebenen' bis zum Stichtag 1. Januar 2017 sein. Dies gelte auch für den Konzern. Organisationseinheiten sollen von Toulouse nach Hamburg und Bremen verlagert werden. Dies gelte vor allem für 'Kompetenzen im Bereich Forschung und Entwicklung'.
Enders hat vor, die verschiedenen Kompetenzen in Deutschland und Frankreich am Airbus-Stammsitz in Toulouse zu bündeln. Bayern hatte bereits scharf protestiert, die deutsche EADS-Verwaltungszentrale in Ottobrunn bei München dorthin zu verlagern.
Hintze empfiehlt Enders der Zeitung zufolge, 'das Angebot sorgfältig zu prüfen'. Ansonsten stünden Förderinstrumente und die eigentlich geplante Übernahme des Daimler-Anteils an EADS durch Deutschland infrage, habe der Politiker im Namen der Bundesregierung gedroht.
EADS reagierte aufgebracht. Das Personal werde nach Fähigkeiten und nicht nach Flaggen ausgesucht, sagte ein Sprecher der dpa am Freitag. In Bezug auf die Jobzahlen in Deutschland seien die Selbstverpflichtungen übererfüllt worden. Der Zeitung sagte EADS: 'Der Brief spricht für sich.' Eine Basis auch nur für Gespräche sei er nicht. Für das Unternehmen stehe fest: 'Balance- und Proporzspiele wird es bei Airbus nicht geben.' Das Wirtschaftsministerium wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Brief äußern, 'aus Gründen der Vertraulichkeit', wie ein Sprecher der Zeitung sagte./stw/aha/DP/stw
Der Zeitung zufolge fordert Hintze, Führungspositionen in der Airbus-Zentrale in Toulouse mit Deutschen zu besetzen, damit deutsche Standorte nicht zur Werkbank schrumpfen. Ziel müsse eine 'paritätische Stellenbesetzung' auf den 'obersten fünf Hierarchieebenen' bis zum Stichtag 1. Januar 2017 sein. Dies gelte auch für den Konzern. Organisationseinheiten sollen von Toulouse nach Hamburg und Bremen verlagert werden. Dies gelte vor allem für 'Kompetenzen im Bereich Forschung und Entwicklung'.
Enders hat vor, die verschiedenen Kompetenzen in Deutschland und Frankreich am Airbus-Stammsitz in Toulouse zu bündeln. Bayern hatte bereits scharf protestiert, die deutsche EADS-Verwaltungszentrale in Ottobrunn bei München dorthin zu verlagern.
Hintze empfiehlt Enders der Zeitung zufolge, 'das Angebot sorgfältig zu prüfen'. Ansonsten stünden Förderinstrumente und die eigentlich geplante Übernahme des Daimler
EADS reagierte aufgebracht. Das Personal werde nach Fähigkeiten und nicht nach Flaggen ausgesucht, sagte ein Sprecher der dpa am Freitag. In Bezug auf die Jobzahlen in Deutschland seien die Selbstverpflichtungen übererfüllt worden. Der Zeitung sagte EADS: 'Der Brief spricht für sich.' Eine Basis auch nur für Gespräche sei er nicht. Für das Unternehmen stehe fest: 'Balance- und Proporzspiele wird es bei Airbus nicht geben.' Das Wirtschaftsministerium wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Brief äußern, 'aus Gründen der Vertraulichkeit', wie ein Sprecher der Zeitung sagte./stw/aha/DP/stw