* Fed-Protokoll Hauptgesprächsthema an der Wall Street
* Schwache Konjunkturzahlen schüren Erwartungen an Notenbank
* T-Mobile-USA-Verkauf auf Kippe - AT&T-Papiere auf Talfahrt (neu: aktuelle Kurse, weitere Konjunkturzahlen, Einordnung, Honeywell)
New York, 31. Aug (Reuters) - Die Hoffnung auf eine dritte
Runde der geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank
Federal Reserve hat die Anleger am Mittwoch an die Wall Street
getrieben. Dem am Dienstagabend veröffentlichten Protokoll zum
jüngsten Zinsentscheid zufolge plädierten mehrere
Fed-Notenbanker für ein aggressiveres Vorgehen gegen die Flaute
in der US-Wirtschaft. Schon am Vortag hatte die Hoffnung auf
neue Konjunkturstützen die Börsen angetrieben. Am Mittwoch
schürten zudem schwache Konjunkturdaten die Erwartungen an die
Fed. Auf den Indizes lasteten Telekommunikationstitel.
Abgestraft wurde der Telefonkonzern AT&T , weil die
Übernahme der
Der Dow-Jones-Index stieg bis zum New Yorker Nachmittagshandel um 0,8 Prozent auf 11.652 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 lag 0,9 Prozent höher bei 1224 Zählern. Der Technologie-Index Nasdaq gewann 0,5 Prozent auf 2589 Punkte. Der Dax schloss 2,5 Prozent im Plus bei 5784 Zählern.
Hauptgesprächsthema auf dem New Yorker Parkett war das Protokoll der Fed. Trotz einer Fülle von Konjunkturdaten in dieser Woche hätten die aggressiven Aussagen einiger Notenbanker die Richtung vorgegeben, sagte Peter Boockvar, Aktienstratege von Miller Tabak + Co. Fed-Chef Ben Bernanke hatte zur Ankurbelung der Konjunktur bereits zweimal die Geldschleusen geöffnet. Seine Aussage, notfalls auch aus der Luft Geldbündel zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft abzuwerfen, hat ihm zum Spitznamen "Helikopter-Ben" verholfen.
Neueste Konjunkturdaten ließen die Erwartungen an Bernanke weiter steigen. Die Industrieproduktion im Mittleren Westen der USA sank auf das niedrigste Niveau seit November 2009, wenn auch die Zeichen weiter auf Wachstum stehen. In der US-Privatwirtschaft wurden im August 91.000 neue Stellen geschaffen. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Plus von 100.000 bei den Daten des privaten Anbieters ADP gerechnet.
Besonders gefragt waren Industrie- und Rohstofftitel wie Caterpillar und Alcoa . Der Baggerhersteller verteuerte sich um 2,1 Prozent, der Aluminiumproduzent um 3,2 Prozent. Honeywell -Papiere stiegen um 1,9 Prozent.
Fast 4,5 Prozent abwärts ging es dagegen für die AT&T-Titel. Das US-Justizministerium klagt gegen die Übernahme von T-Mobile USA, wie aus Gerichtsunterlagen ersichtlich wurde. Die Transaktion berge die Gefahr, dass ein bedeutender Anbieter aus dem Mobilfunkmarkt verschwinde, hieß es. Die Telekom-Aktie schlossen in Frankfurt 7,6 Prozent im Minus.
AOL -Aktien gewannen mehr als drei Prozent, nachdem ein Zeitungsbericht den Rückzug des Internetunternehmens von der Börse ins Gespräch gebracht hatte.
Die Aktien der Bank of America legten im freundlichen Gesamtmarkt 1,6 Prozent zu. Gegen einen milliardenschweren Hypothekenvergleich des Instituts reichten die Bundesbehörde FHFA sowie Dutzende Investoren bei dem zuständigen Gericht des Bundesstaates New York Einsprüche ein. (Reporter: Chuck Mikolajczak; geschrieben von Tom Körkemeier und Elke Ahlswede; redigiert von Scot W. Stevenson)