FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Eine gekappte Gewinnprognose der Fluglinie Air France-KLM (PSE:PAF) (FSE:AFR) hat am Dienstag europäische Touristik- und Transportwerte belastet. Ihr Index (ETR:Q1G) war am Vormittag mit einem Minus von rund einem Prozent der schlechteste Branchenindex. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hatte zuvor den Ausblick wegen Überkapazitäten auf Langstreckenflügen reduziert. Für einen Händler ist der gesenkte Ausblick ein erster Vorgeschmack auf die Berichtssaison, die vermutlich enttäuschend ausfallen werde. Als erstes Unternehmen legt heute Abend der US-Aluminiumkonzern Alcoa F:AA (ETR:ALU) seine Zahlen vor.
Die Aktien von Air France-KLM sackten am Vormittag um mehr als vier Prozent ab. Im Schlepptau ging es für die Anteilsscheine der IAG (ISE:IAG) (FSE:INR) um mehr als 4 Prozent nach unten. Die Titel der Lufthansa fielen um 2,08 Prozent auf 15,290 Euro. Das bedeutete einen der hinteren Plätze im deutschen Leitindex Dax F:DAX, der am Vormittag moderat tiefer stand. Die gesamte Branche müsse sich im Winter disziplinieren, um die Überkapazitäten in den Griff zu bekommen, schrieb Analyst Stephen Furlong vom Analysehaus Davy Research in einem Kommentar.
Viele europäische Fluggesellschaften haben vor allem mit der Konkurrenz etwa aus Asien zu kämpfen. Die Lufthansa hatte erst vor gut einem Monat ihre Gewinnziele zusammengestrichen und ebenfalls auf Überkapazitäten auf bestimmten Routen verwiesen. Die Aktien, die zuvor fast 20 Euro gekostet hatten, brachen in der Folge ein. Für Händler Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel sollte sich die Air France-KLM-Warnung deshalb nicht besonders negativ auf die Lufthansa auswirken. Gut für die Stimmung der Anleger sei sie aber natürlich nicht.