FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Finanzwerte haben am Montag besonders deutlich unter der erneut verschärften Euro-Schuldenkrise gelitten. Gegen 10.30 Uhr büßten die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank 4,20 respektive 3,48 Prozent ein und waren damit die Schlusslichter im 1,39 Prozent schwächeren Dax . Die Allianz-Aktien gaben um 2,63 Prozent nach. Auch europaweit gerieten die Branchenwerte unter die Räder: Im Stoxx Europe 600 sackten die Subindizes für die Banken und Versicherer um 3,00 beziehungsweise 2,68 Prozent ab und lagen so zusammen mit den Rohstoffwerten am Ende der Branchenübersicht.
Händler verwiesen auf die wieder aufgeheizte Schuldenkrise als Belastungsfaktor. Nachdem bereits am Freitag die rekordhohen Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen die Märkte belastet hatten, kamen über das Wochenende neue Spekulationen über den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone hinzu. Das zusammen belaste den kompletten Sektor europaweit, hieß es von Börsianern. In Spanien, wo die finanziell angeschlagenen Regionen in den Mittelpunkt rückten, droht die Lage zu eskalieren, da die Renditen in vielen Laufzeiten neue Rekordstände erreichten. Mittlerweile liegt die Rendite nicht nur im Zehnjahresbereich über der kritischen Marke von sieben Prozent, sondern auch bei Schuldtiteln mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren. Auch die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) markierten neue Rekordstände. Wegen ihrer großen Schuldenprobleme musste nach Valencia inzwischen auch die autonome spanische Region Murcia im Südosten des Landes Finanzhilfen in Madrid beantragen. Im Fahrwasser Spaniens trübte sich auch die Lage am Rentenmarkt Italiens ein.
DEUTSCHE BANK DROHEN RÜCKSTELLUNGEN
Bei der Deutschen Bank sorgten weitere negative Nachrichten für zusätzlichen Druck. So wird der Libor-Skandal einem 'Handelsblatt'-Bericht zufolge die Bilanz des deutschen Branchenprimus belasten. In Vorstand und Aufsichtsrat werde bereits um die Höhe von Rückstellungen gerungen, hieß es unter Berufung auf Finanzkreise. Es gehe um einen Betrag zwischen 300 Millionen und einer Milliarde US-Dollar. Dieser dürfte sich schon im Halbjahresbericht niederschlagen, den die Deutsche Bank am 31. Juli vorlegen will.
Die Privatbank Berenberg nahm derweil die Beobachtung der Deutsche-Bank-Aktie mit 'Sell' und einem Kursziel von 20 Euro auf. Wegen der aktuell trüben Aussichten für Investmentbanken rate er nicht zu einem Investment in Aktien aus der Branche, schrieb Analyst James Chappell in einer aktuellen Sektorstudie. Bei außerbörslich gehandelten Derivaten drohe eine verschärfte Regulierung, Kostensenkungen seien erforderlich und die Kapitalausstattung bleibe branchenweit zu niedrig. Das negative Votum für die Aktie des deutschen Marktführers begründet der Experte vor allem mit seinen niedrigen Erwartungen im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen./gl/ag
Händler verwiesen auf die wieder aufgeheizte Schuldenkrise als Belastungsfaktor. Nachdem bereits am Freitag die rekordhohen Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen die Märkte belastet hatten, kamen über das Wochenende neue Spekulationen über den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone hinzu. Das zusammen belaste den kompletten Sektor europaweit, hieß es von Börsianern. In Spanien, wo die finanziell angeschlagenen Regionen in den Mittelpunkt rückten, droht die Lage zu eskalieren, da die Renditen in vielen Laufzeiten neue Rekordstände erreichten. Mittlerweile liegt die Rendite nicht nur im Zehnjahresbereich über der kritischen Marke von sieben Prozent, sondern auch bei Schuldtiteln mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren. Auch die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) markierten neue Rekordstände. Wegen ihrer großen Schuldenprobleme musste nach Valencia inzwischen auch die autonome spanische Region Murcia im Südosten des Landes Finanzhilfen in Madrid beantragen. Im Fahrwasser Spaniens trübte sich auch die Lage am Rentenmarkt Italiens ein.
DEUTSCHE BANK DROHEN RÜCKSTELLUNGEN
Bei der Deutschen Bank sorgten weitere negative Nachrichten für zusätzlichen Druck. So wird der Libor-Skandal einem 'Handelsblatt'-Bericht zufolge die Bilanz des deutschen Branchenprimus belasten. In Vorstand und Aufsichtsrat werde bereits um die Höhe von Rückstellungen gerungen, hieß es unter Berufung auf Finanzkreise. Es gehe um einen Betrag zwischen 300 Millionen und einer Milliarde US-Dollar. Dieser dürfte sich schon im Halbjahresbericht niederschlagen, den die Deutsche Bank am 31. Juli vorlegen will.
Die Privatbank Berenberg nahm derweil die Beobachtung der Deutsche-Bank-Aktie mit 'Sell' und einem Kursziel von 20 Euro auf. Wegen der aktuell trüben Aussichten für Investmentbanken rate er nicht zu einem Investment in Aktien aus der Branche, schrieb Analyst James Chappell in einer aktuellen Sektorstudie. Bei außerbörslich gehandelten Derivaten drohe eine verschärfte Regulierung, Kostensenkungen seien erforderlich und die Kapitalausstattung bleibe branchenweit zu niedrig. Das negative Votum für die Aktie des deutschen Marktführers begründet der Experte vor allem mit seinen niedrigen Erwartungen im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen./gl/ag