NEW YOKR (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt hat nach der Rekordjagd zur Wochenmitte am Donnerstag wieder etwas nachgegeben. Der S&P 500 (SPI:INX) hatte zwar im frühen Handel erneut einen Höchststand erreicht, drehte dann jedoch ins Minus. Am Mittwoch hatten noch Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen für gute Stimmung gesorgt. Yellen erwartet eine Erholung der US-Wirtschaft und eine weitere Verbesserung am Arbeitsmarkt, wo es aber noch reichlich Aufholpotenzial gebe. Dementsprechend ließ sie durchblicken, dass mit einer raschen Zinswende wohl nicht zu rechnen ist.
Der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) gab um 0,16 Prozent auf 16 879,68 Punkte nach. Der S&P-500-Index (SPI:INX) stand 0,12 Prozent tiefer bei 1954,66 Punkten. Bei 1959,87 Punkten hatte er zuvor den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht. An der Technologiebörse Nasdaq verzeichnete der Auswahlindex Nasdaq 100
Konjunkturdaten aus den USA wurden zuletzt leicht negativ aufgenommen. So hatte sich zwar das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juni überraschend aufgehellt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Mai allerdings war nicht ganz so stark wie erwartet gestiegen.
Im Dow legten die Aktien von General Electric (GE) F:GE (ETR:GEC) um 0,77 Prozent auf 26,88 US-Dollar zu. Der Siemens-Rivale versucht mit einer Charmeoffensive das Rennen um das Energiegeschäft des französischen Industriekonzerns Alstom zu machen. Die Amerikaner werben dabei mit dem Versprechen einer weitreichenden Kooperation zum Nutzen des Unternehmens und Frankreichs. Dies soll den Gegenbieter Siemens F:SIE aus dem Feld schlagen. Alstom-Aktien (PSE:PALO) (FSE:AOM) sackten zum Handelsschluss in Paris um rund sechs Prozent ab - die Anleger hatten auf einen Bieterwettkampf zwischen GE und Siemens gehofft. Papiere der Münchener F:SIE legten um rund ein Prozent zu.
An der Spitze des S&P-500-Index (SPI:INX) kletterten die Titel von Kroger F:KR (FSE:KOG) um mehr als fünf Prozent nach oben. Die Supermarktkette hatte mitgeteilt, dass der Gewinn in diesem Jahr höher als ursprünglich prognostiziert ausfallen könnte. Ein Grund dafür seien gestiegene Umsätze nach der Übernahme des Wettbewerbers Harris Teeter. Schlusslicht waren die Anteilsscheine von Coach F:COH, die um knapp zehn Prozent absackten. Der Hersteller von Luxushandtaschen hatte einen anhaltenden Umsatzrückgang in seinen nordamerikanischen Filialen in Aussicht gestellt.
Unter den Technologiewerten zogen die Papiere von Blackberry F:BBRY (FSE:RI1) um mehr als elf Prozent an. Die Neuaufstellung des schwer unter Druck geratenen Smartphone-Pioniers scheint erste Früchte zu tragen. Das kanadische Unternehmen verkaufte im ersten Geschäftsquartal von März bis Mai mehr Geräte als in den drei Monaten zuvor; stoppte den Umsatzschwund und wies sogar wieder einen kleinen Gewinn aus.
Im Nasdaq 100 zählten die Anteilsscheine von Starbucks F:SBUX (FSE:SRB) mit einem Plus von rund zwei Prozent zu den Favoriten. Die Schweizer Bank UBS hatte die Papiere der Kaffeehauskette zum Kauf empfohlen. Unter den multinationalen Konsumgüterunternehmen zähle Starbucks zu den Firmen mit den besten langfristigen Wachstumsaussichten.
Aktien des britischen Finanzinformationsdienstleisters Markit (NAS:MRKT) legten in New York ein überzeugendes Börsendebut hin. Der erste Kurs betrug 26,15 Dollar - ein Plus von rund neun Prozent gegenüber dem Ausgabepreis von 24 Dollar. Die Angebotsspanne hatte zuvor bei 23 bis 25 Dollar gelegen. Zuletzt kosteten die Titel 27,09 Dollar. Die platzierten Anteile stammen aus den Händen der Eigentümer, die das günstige Marktumfeld zu einem Teilausstieg genutzt hatten. Nach diesem bisher viertgrößten Börsengang in den USA in diesem Jahr, befinden sich nun rund 30 Prozent der Anteile im Streubesitz.