NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt ist am Mittwoch vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der Notenbank Fed auf der Stelle getreten. Traditionell hielten sich Anleger insbesondere vor den Aussagen zur künftigen US-Geldpolitik zurück, sagten Händler. Die erste Pressekonferenz der obersten Währungshüterin werde daher mit Spannung erwartet. Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJI:DJI) knüpfte mit plus 0,04 Prozent auf 16 342,00 Punkte nur zaghaft an seine zum Wochenbeginn eingeleitete Erholungsbewegung an. Der breit gefasste S&P 500 (SPI:INX) trat prozentual unverändert bei 1872,22 Punkten auf der Stelle. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte mit 0,11 Prozent auf 3702,41 Punkte ins Minus.
Die Fed dürfte ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm wie geplant um weitere 10 Milliarden Dollar zurückfahren, wie Volkswirte sagen. Markanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets zufolge wächst die US-Wirtschaft mit ihren Unternehmen mittlerweile ohnehin so stark, dass sie die ultralockere Geldpolitik der Notenbank als Unterstützung nicht mehr nötig hat. Die Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft hätten sich auch im harten Winter recht gut gehalten, bestätigte ein Portfoliomanager in Pennsylvania. Politische Risiken spielten noch eine Rolle, sie rückten aber in den Hintergrund. Die USA drohe offenbar kein ernsthafter Konflikt.
Aktien der UnitedHealth Group (NYS:UNH) kletterten ohne neue Nachrichten mit einem Kursplus von 1,83 Prozent auf 79,43 US-Dollar an die Dow-Spitze. Die Titel des Flugzeugbauers Boeing (NYS:BA) legten um 0,46 Prozent zu. Deutsche-Bank-Analyst Myles Walton sieht den jüngsten Rücksetzer als Chance für neue Investoren, auch wenn diese wegen des pausierenden Optimismus womöglich Geduld mitbringen müssten. Walton bleibt bei seiner Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 160 Dollar. Microsoft-Aktien (NAS:MSFT) standen dagegen mit minus 0,62 Prozent am Indexende. Nach der Kursrally vom Vortag auf ein neues Hoch seit fast 14 Jahren gebe es auch Gewinnmitnahmen, sagten Händler.
Aktien von FedEx (NYS:FDX) schüttelten die gekappte Gewinnprognose des Paketdienstes ab und kletterten mit 0,09 Prozent ins Plus. Einem Börsianer zufolge sollte die Zielsenkung wegen des schlechten Winterwetters nicht sehr stark überraschen. Beim Rivalen der Deutschen Post (ETR:DPW) dürfte am Jahresende nur ein bereinigter Gewinn je Aktie von 6,55 bis 6,80 Dollar stehen - bislang waren bis zu 7,10 Dollar anvisiert worden. Im dritten Geschäftsquartal über die Wintermonate war das Ergebnis je Anteil deutlich schwächer ausgefallen als von Analysten erwartet worden war.
Oracle-Papiere (NAS:ORCL) rutschten um 2,50 Prozent auf 37,86 Dollar ab. Der SAP-Konkurrent (ETR:SAP) hatte den Umsatz im dritten Geschäftsquartal zwar dank besserer Verkäufe von Hard- und Software um vier Prozent gesteigert und der Gewinn hatte um zwei Prozent zum Vorjahr zugelegt. Analysten stuften die Ergebnisse aber unter den Erwartungen ein. Karl Keirstead von der Deutschen Bank sprach von einer milden Enttäuschung, blieb aber bei seiner Kaufempfehlung mit dem Ziel 45 Dollar.